Büren – Am vergangenen Wochenende führte die Polizei Geschwindigkeitskontrollen an unterschiedlichen Örtlichkeiten im Kreis Paderborn durch. Im besonderen Fokus stand neben den unfallträchtigsten Strecken auch der durch das schöne Wetter hervorgerufene stärkere Zweiradverkehr. Mit Hilfe eines zivilen Polizeimotorrades, das über ein modernes Videoaufzeichnungssystem verfügt, wurden die Kontrollen durchgeführt. Die Geschwindigkeitsverstöße werden dabei durch Nachfahren festgestellt und beweissicher mittels einer Videoaufzeichnung dokumentiert. Die höchste festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitung beging am Samstag gegen 15.30 Uhr ausgerechnet eine junge Fahrerin: Auf der L776 bei Büren wurde die 20-jährige Paderbornerin in ihrem BMW mit einer Geschwindigkeit von 170 km/h gemessen, obwohl dort lediglich 100 km/h erlaubt sind. Sie erwartet nun mindestens ein zweimonatiges Fahrverbot, ein Bußgeld von 440 Euro sowie den Eintrag von zwei Punkten im Zentralregister des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg. 16 weitere schwerwiegende Geschwindigkeitsverstöße stellte der eingesetzte Motorradpolizist auf der L776 sowie auf der B1 und B64 fest. Darunter waren drei Motorradfahrer, von denen einer neben der Geldbuße auch ein Fahrverbot erhält. Fünf weitere Autofahrer müssen zudem bis zu zwei Monaten “zu Fuß gehen” und dürfen dann keine Kraftfahrzeuge fahren.
Überhöhte Geschwindigkeit zählt zu den Hauptunfallursachen. Während im Jahr 2019 im Kreis Paderborn von den acht Hauptunfallursachen sechs teils zweistellig zurückgingen, stiegen die Geschwindigkeitsunfälle um drei Prozent an. Geschwindigkeit ist damit wieder Hauptunfallursache No.1. Insbesondere außerorts ist die gefahrene Geschwindigkeit maßgeblich für die Schwere der Unfallfolgen.
Durch die Novelle der Straßenverkehrsordnung sind Ende April 2020 die Bußgelder angehoben worden und bei geringeren Geschwindigkeitsverstößen als bisher wird ein Monat Fahrverbot verhängt. Dies gilt innerorts nun bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h und außerorts von 26 km/h.