Gütersloh. Zwei sogenannte Stromspar-Helfer sind zu Besuch bei Monika Esken in Gütersloh. Obwohl es bis Weihnachten noch sechs Wochen sind, bringen sie Geschenke mit. Diese sind zwar nicht besonders schön verpackt, helfen Monika Esken aber in Zukunft weniger Strom und Wasser zu verbrauchen − und somit monatlich Geld zu sparen. Die beiden Überbringer, Barbara Horn und Helmut Grundmann, sind Mitarbeiter des kreisweiten Projekts Stromspar-Check.
In einem ersten Termin haben sich Horn und Grundmann alle strom- und wasserverbrauchenden Geräte in Monika Eskens Wohnung angeschaut, über ihr Nutzerverhalten gesprochen und analysiert, wo sich wie Einsparungen erzielen lassen. Nach der anschließenden Auswertung haben sie jetzt LEDs, Durchflussbegrenzer und einen abschaltbaren Stecker für den Fernseher als kostenlose Soforthilfen mitgebracht. Rund 127 Euro soll Monika Esken dadurch jährlich weniger für Strom und Wasser bezahlen müssen. „Es ist wirklich erstaunlich, dass man so viel Geld sparen kann“, freut sich Esken. Beispielsweise eine Lampe mit vorher 60 Watt hat jetzt nur noch 5.
Der Stromspar-Check ist eine gemeinsame Aktion des Kreises Gütersloh und des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer für den Kreis Gütersloh (SKFM). Seit Ende 2014 haben fast 300 Haushalte im Kreis Gütersloh vom Projekt profitiert und sparen nun jedes Jahr durchschnittlich 170 Euro ein. Die Soforthilfen, die gratis ausgegeben und eingebaut werden, haben außerdem einen Wert von bis zu 70 Euro.
„Viele Menschen sind skeptisch, dass unser Angebot für sie wirklich kostenlos ist und keine Nachteile hat“, erklärt die Stromspar-Helferin Barbara Horn. Daher gibt es aktuell noch freie Plätze. Interessierte Personen (Haushalte mit einem geringen Einkommen unter etwa 1.000 Euro wie Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld oder mit kleiner Rente) aus dem gesamten Kreisgebiet können sich beim SKFM für einen Stromspar-Check anmelden: Telefon: 05242 – 9020532, E-Mail: stromspar-check@skfm-kreisgt.de.
Der Stromspar-Check ist eine bundesweite Aktion des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands, um einkommensschwachen Haushalten eine kostenlose und neutrale Energiesparberatung zu ermöglichen. Die geschulten Stromspar-Helferinnen und -Helfer besuchen die Haushalte jeweils zwei Mal. Je nach Bedarf erhalten die Bewohner zum Beispiel LED-Leuchtmittel, abschaltbare Steckdosenleisten oder sparsame Duschköpfe. Ziel ist es, den Strom- und Wasserverbrauch zu Gunsten der Umwelt und die Kosten zu Gunsten der Haushalte zu senken. Die Checks werden von Langzeitarbeitslosen durchgeführt, die über 100 Stunden Ausbildung dafür erhielten und mit dieser beratenden Tätigkeit die Chance auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben erhöhen.