Gütersloh – #Halle – Am späten Mittwochabend (29.06.) gegen 20.20 Uhr teilte ein Zeuge der Polizeiwache in Halle mit, dass er gerade zwei junge Männer gesehen habe, die einen Brückenpfeiler an der Brückenbaustelle der A 33 an der Theenhausener Straße mit großflächigen Schriftzügen besprühten (siehe Presseberichte vom 30.06.2016 und 01.07.2016).
Als der eingesetzte Streifenwagen am Brückenpfeiler ankam, waren die beiden beschriebenen Personen gerade im Begriff, mit ihren Fahrrädern davon zu fahren. Als sie den Streifenwagen bemerkten, flüchteten sie in entgegengesetzter Richtung. Einer der verdächtigen Graffiti-Sprayer kam dabei mit seinem Rad zu Fall. Dabei rollten mehrere Gegenstände von seinem Gepäckträger auf den Weg. Der Flüchtige nahm augenscheinlich einen Gegenstand in die Hand und lief in einen angrenzenden Wald.
Ein Polizeibeamter lief hinter dem Tatverdächtigen her in den Wald hinein. Da der Beamte zuvor nicht genau erkennen konnte, was für einen Gegenstand der Flüchtige an sich genommen hatte, zog er aus Gründen der Eigensicherung seine Dienstwaffe und hielt sie in der Hand. Dabei handelte es sich um ein übliches und nicht vorwerfbares Handeln, das den Standards der polizeilichen Eigensicherung entspricht.
In seiner ursprünglichen Aussage hatte der Beamte angegeben, dass sich beim Weiterlaufen versehentlich ein Schuss aus der Waffe gelöst hatte und in den Erdboden des Waldes neben ihm eingedrungen war.
Ende der vergangenen Woche entwickelte sich die Sachlage dann dahingehend, dass die Schilderungen des Polizeibeamten und die des Tatverdächtigen in Teilen voneinander abwichen.
Im Rahmen weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Beamte zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben hat. Die Abgabe von Warnschüssen ist nur unter engen rechtlichen Voraussetzungen möglich, die in diesem Fall aber nicht gegeben waren.
Der Beamte stellte kurz nach dem Einsatz seine Schussabgabe als versehentlich gelösten Schuss dar. Später offenbarte er sich jedoch seinen Vorgesetzten in Halle und gab die bewusste Abgabe von zwei Schüssen in die Luft zu.
Die Ermittlungen dazu dauern an. Bis auf weiteres versieht der Beamte seinen Dienst bei der Polizeiwache Halle.
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