(straßen.nrw). Die Temperaturen sinken, die kalte Jahreszeit hält Einzug: Auch in den Wintermonaten müssen die Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen befahrbar sein. Dafür zu sorgen – das ist eine der Aufgaben des Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW).
Rechtzeitig zum 1. November haben die beiden Winterdienstzentralen von Straßen.NRW in den Autobahnniederlassungen Hamm und Krefeld den Betrieb aufgenommen. Hier laufen alle wichtigen Informationen zum Wetter und zum Zustand der Straßen zusammen. Die Winterdienstzentralen sind ab sofort rund um die Uhr besetzt, die Mitarbeiter stehen bei ihrer Arbeit in engem Kontakt mit der Polizei und dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Dabei kommt auch das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem “SWIS” zum Einsatz, das die Straßenbauverwaltungen der Länder gemeinsam mit dem DWD betreiben. Das DWD liefert darüber hinaus kurzfristige Wetterprognosen und -daten. Zudem ordnen die 80 Straßen- und Autobahnmeistereien im Land je nach Witterungsverhältnissen nachts Bereitschaft an. Flexibilität ist dabei angesagt, denn allein das Wetter bestimmt den Einsatz.
Großer persönlicher Einsatz
Rund 1.900 Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Straßen.NRW sind in den 29 Autobahn- und 51 Straßenmeistereien Jahr für Jahr im Schichtbetrieb einsatzbereit. Nicht selten sind sie nachts unterwegs, im Dunkeln, in der Kälte, selbst im Schneetreiben, um die Straßen sicherer zu machen. “Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen in jedem Winter mit großem logistischem und persönlichem Einsatz, häufig rund um die Uhr und selbst am Wochenende und an Feiertagen für freie Fahrt”, lobt Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek. Gerade bei widrigen Witterungsbedingungen sei der Beruf des Straßenwärters sehr gefährlich. Sie habe größte Achtung vor dieser Leistung. “Diesen Respekt und diese Anerkennung wünsche ich mir von allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.”
Laut dem bundesweit gültigen “Anforderungsniveau Winterdienst” müssen Autobahnen 24 Stunden täglich, wichtige Straßen für den überörtlichen Verkehr von 6 bis 22 Uhr befahrbar sein. Der Landesbetrieb bietet Winterdienstservice sowohl auf dem 2.250 Kilometer langen Autobahnnetz als auch auf den 17.540 Kilometern Bundes- und Landesstraßen an. Insgesamt stehen Straßen.NRW dafür rund 700 Streu- und Räumfahrzeuge zur Verfügung.
Gut vorbereitet in den Winter
In der vergangenen Saison 2018/2019 beliefen sich die Kosten für den Winterdienst bei Straßen.NRW – inklusive Material und Personal – auf etwa 23,4 Mio Euro. “Eine Prognose abzugeben, wie teuer es in diesem Winter wird, ist schwierig”, so Michael Demling vom Bereich Winterdienst bei Straßen.NRW, “denn auch das hängt natürlich von den tatsächlichen Witterungsverhältnissen ab. Wir hatten in den vergangenen zehn Jahren sowohl sehr kalte und schneereiche aber auch eher warme Winter. Dem entsprechend schwanken die Kosten”. Doch man sei gut auf den Winter gut vorbereitet: 130.000 Tonnen Salz lagern in den 220 Salzhallen der Meistereien, als Reserve stehen zusätzlich rund 75.000 Tonnen in zwei Zentrallagern bereit. Seit einigen Jahren setzt Straßen.NRW außerdem auf den Autobahnen auf das Flüssigstreuen mit Salzsole: In Wasser aufgelöstes Tausalz kann bei drohendem Kälteeinbruch vorsorglich auf die Fahrbahn gesprüht werden und verhindert so, dass sich Eis bilden oder dass Schnee liegen bleiben kann.
Dass alle Straßen jederzeit komplett schneefrei sind – das kann aber auch der beste Winterdienst nicht garantieren. Sauerwein Braksiek: “Wenn es in Nordrhein-Westfalen anfängt zu schneien, können unsere Mitarbeiter nicht überall gleichzeitig sein. Es gibt eine bestimmte Reihenfolge, in der die Straßen geräumt werden. Dabei haben beispielsweise stark befahrene Straßen sowie Gefahrenpunkte wie extreme Steigungen und Gefälle Vorrang.” Grundsätzlich appelliert Straßen.NRW daher an Autofahrerinnen und Autofahrer, jederzeit mit Glätte, Schneeverwehungen oder sogar einer geschlossenen Schneedecke zu rechnen. “Das gilt insbesondere für die Morgenstunden”, bestätigt auch Demling. “Vor allem aber auf Brücken besteht die Gefahr von plötzlich auftretender Glätte. Hier ist besondere Vorsicht geboten.”
Fahrverhalten anpassen
Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer könne einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten, indem das Auto rechtzeitig mit Winterreifen ausgerüstet und das Fahrverhalten den winterlichen Fahrbahnverhältnissen anpasst wird. “Autofahrer haben auch eine Holschuld und sollten auf die Nachrichten und nicht zuletzt den Wetterbericht achten”, rät Demling. Alles Wissenswerte zum Winterdienst bei Straßen.NRW sowie Tipps für Autofahrer gibt es außerdem auf unserer Internetseite unter https://www.strassen.nrw.de/de/strassenbetrieb/winterdienst.html