Vorstand und Geschäftsführung 4.0: So manifestiert sich die Digitalisierung in der Unternehmensführung

Unverändert ist die konsequente Veränderung – und so sehen sich auch Führungskräfte durch die Digitalisierung mit einem Wandel konfrontiert. Dieser kann, wenn er gefördert und strukturell vorangetrieben wird, Effizienzpotenziale offenlegen, die interne sowie externe Kommunikation verbessern und datengetrieben ein ganzheitliches Bild zeichnen – das die “Führungskräfte 4.0” wiederum wettbewerbsstärkend einsetzen müssen.

Herausforderungen der Digitalisierung im Management

Die größte Herausforderung ist der Wandel selbst: Einher mit dem geht das Durchbrechen von alten, etablierten Strukturen und Gewohnheiten. Die Welt heute ist vernetzter, schneller und umfassender – worauf Unternehmen reagieren müssen, wofür wiederum deren Führungskräfte verantwortlich sind.

Wie Herausforderungen und Chancen/Vorteile zwangsläufig miteinander verwandt sind, zeigt ein einfaches Beispiel: das Home-Office. Immer mehr Arbeitnehmer, vor allem solche an Schreibtischen, setzen bei ihrem Arbeitgeber wenigstens einen Teil-Home-Office-Anspruch voraus. Das kann Effizienzgewinne ebenso bedeuten, wie laufende Kosten des Unternehmens reduzieren – beispielsweise durch eine Entschlackung des Büros. Damit das gelingt, sind es zunächst die Führungskräfte, die überhaupt die Strukturen für Remote-Arbeit schaffen müssen – erst wenn diese Herausforderung gemeistert ist, kann die Digitalisierung die ihr innewohnenden Vorteile freilegen.

Des Weiteren sind Manager mit der Herausforderung konfrontiert, die Unternehmenskultur grundlegend zu verändern und dabei ältere und/oder technisch weniger affine Mitarbeiter mitzunehmen. Generationen so zu verbinden, dass Digitalisierung-Aficionados und Mitarbeiter, die seit 30 Jahren dasselbe Fax bedienen, gleichermaßen Produktivität liefern – das ist alles andere als einfach. Bei der Neuanstellung zeigt sich wiederum, dass der Generationenwechsel hin zu Digital Natives nur dann funktioniert, wenn sich das Unternehmen diesen als zeitgemäß und zukunftsorientiert präsentiert.

Wie lässt sich Digitalisierung auf Managementebene leben – und wie entsteht daraus ein Wettbewerbsvorteil?

Was früher über Briefpost und persönlich stattfand, läuft heute über Teams, Slack und Co – oder in Form von digitalen Vertragsunterzeichnungen. Manager müssen die neuen Instrumente, intern wie extern, verstehen und einsetzen zu wissen. Kommunikation heute ist schnelllebiger, kompakter und offenbart, vor allem extern, den einen oder anderen Stolperstein. Was auf welchem der zahlreichen Kanäle, von digitalen Presseverteilern bis hin zu sozialen Netzwerken, kommuniziert wird, kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden – oder schlimmstenfalls einen “Shitstorm” in der digitalen Welt freilegen. Manager müssen in der Lage sein durch strukturierte Kommunikations-Guidelines darauf zu reagieren.

Selbiges gilt für Big Data: Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts und sogar langjährige Führungskräfte bekommen durch Big Data einen ganz neuen Einblick in das Unternehmen. Diese Informationen zu erfassen, zu analysieren und anschließend zu verwerten, das verschafft messbare Wettbewerbsvorteile. Gleichermaßen warten hier Herausforderungen, Stichwort: DSGVO. Da umfangreiche Datensätze zwangsläufig in der Konzeption der Marketing- und Vertriebsstrategie genutzt werden, gilt es für Manager die Automation von Kampagnen und Multi-Channel-Marketing-Strategien zu verstehen. In der digitalen Welt sind mehr Marketing- und Kommunikationskanäle zu nutzen, als es früher der Fall war.

Mut zur Weiterbildung: Wie jeder andere Berufszweig verändert sich der der Unternehmensführung durch die Digitalisierung und Industrie 4.0 grundlegend. Sich entsprechende Fachliteratur zur Unternehmensführung frühzeitig anzueignen, ist eine Investition in die eigene Zukunft.

Verkürzende Veränderungsraten fordern vom Management Flexibilität

Tragfähige Entscheidungen können nur getroffen werden, wenn schon in der Führungs- und Vorstandsebene die Digitalisierung als Chance begriffen wird. Digitalisierung ist letztlich mehr, als nur hier und da eine neue Softwarelösung zu implementieren oder das Fax abzuschalten. Manager in der digitalen Welt sollten die Führungsebene interkulturell und generell demokratisieren, um ihren digitalen Vordenkern mehr Freiraum einzuräumen und selbst auch von diesen zu lernen. Virtuelle Teams und eine stetig steigende Flexibilisierung können Produktivitätszuwächse generieren – wenn Führungskräfte sich diesen nicht verschließen, sondern ihr Potenzial von Anfang an ausreizen und sukzessive optimieren.

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