Nach der erheblichen Verbesserung der Internetgeschwindigkeiten im Augustdorfer Gewerbegebiet und im Heidehaus im vergangenen Jahr soll der Breitbandausbau weitergehen. Darüber informierte Bürgermeister Dr. Andreas J. Wulf den Haupt- und Finanzausschuss am 08.09.2016.
Der von der Gemeinde mit 215.500 € (davon 53.000 Eigenmittel) bezuschusste Breitbandausbau im Industrie- und Gewerbegebiet sowie in der Jugendsiedlung Heidehaus ist als sinnvolle Zwischenlösung anzusehen. Das Ziel muß eine möglichst flächendeckende und zukunftssichere Glasfaserversorgung sein. Sowohl die Wirtschaft als auch viele Privatleute benötigen zukünftig deutlich höhere Datenübertragungsraten. Die Arbeitswelt wird digitalisiert, Geschäfts-, Produktions- und Dienstleistungsprozesse werden automatisiert und vernetzt. Schnelle Datenverbindungen sind daher ein zentraler Faktor im Wettbewerb um Fachkräfte und Unternehmen. Für die Einwohner einer Kommune tragen schnelle Internetverbindungen zur Lebensqualität bei.
Die Telekom hat angekündigt, spätestens 2018 einen FTTC-Eigenausbau (Glasfaseranschluss der bislang über Kupferkabel angebundenen Kabelverzweiger) ohne kommunale Kostenbeteiligung durchzuführen. In Augustdorf sollen 17 Kabelverzweiger ausgebaut und damit 2.762 Haushalte und Gewerbebetriebe erreicht werden. Mit dem VDSL-Ausbau werden Download-Bandbreiten von bis zu 50 MBit/s und mit dem Vectoring-Ausbau bis zu 100 MBit/s im Nahbereich der Verteiler ermöglicht. In Augustdorf sollen jedoch auch die randlichen Bereiche deutlich erhöhte Internetgeschwindigkeiten erhalten.
Die weitere Verbesserung des Breitbandnetzes im Industrie- und Gewerbegebiet Augustdorf ist ein Gegenstand interkommunaler Zusammenarbeit. Der Kreis Lippe hat vom TÜV Rheinland eine ‚Machbarkeitsstudie zum Breitbandausbau im Kreis Lippe‘ erarbeiten lassen.
In der Studie werden die aktuelle Situation und die Handlungsmöglichkeiten beschrieben. Für Augustdorf bedeutsame Ergebnisse der Studie sind:
- 72,6 % aller Haushalte hatten Ende 2015 Versorgungsraten von mindestens 50 MBit/s. Das ist ein verhältnismäßig hoher Wert, der nur in den vier größeren lippischen Städten übertroffen wird. Bei Versorgungsraten von mindestens 30 Mbit/s (74,2%) und von mindestens 16 Mbit/s (77,0%) liegt Augustdorf im lippischen Mittelfeld (Abbildung 11 der Studie).
- Um 99,8 % der Augustdorfer Haushalte Versorgungsraten von mindestens 30 MBit/s und 50 MBit/s zu ermöglichen, entstehen Investitionskosten in Höhe von 0,1 Mio. Euro (FTTC-KVz-Bestandsausbau) oder 0,2 Mio. Euro (FTTC-KVz-Neubau). Circa 0,2 Mio. Euro Investitionskosten fallen auch dann an, wenn 99,9 % der Haushalte auf Versorgungsraten von mindestens 30 MBit/s und mindestens 50 MBit/s gebracht werden sollen (Kapitel 6.1, 6.2 und 6.3 der Studie).
- Um das Augustdorfer Industrie- und Gewerbegebiet flächendeckend mit höheren Übertragungsraten auszubauen, fallen Investitionskosten von 0,95 Mio. Euro an. Hier würde ein FTTB-Netz, also eine rein glasfaserbasierte Infrastruktur erstellt.
Der weitere Ausbau im Industrie- und Gewerbegebiet Augustdorf und der Siedlung Heidehaus kann in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Bundes- und Landesmittel bis zu 90 % gefördert werden. Der Kreis Lippe beabsichtigt, die Leistungen voraussichtlich im Oktober 2016 auszuschreiben, so dass die Baumaßnahmen in 2017 und 2018 erfolgen können.
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