Tag des offenen Denkmals

#BadSalzuflen – inmal im Jahr öffnen sich die Tore von Denkmalen, die sonst nicht allgemein zugänglich sind. So erhalten alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, auch hinter die Fassaden von einigen Baudenkmalen im Stadtgebiet und in der Region zu schauen. Engagierte Eigentümer und fachkundige Handwerker erläutern die Probleme der Erhaltung von historischen Anlagen oder die Mühen der Restaurierungsarbeiten. Zugleich machen sie auf die Erfolge bei denkmalgerechten Sanierungen oder Instandsetzungen von Gebäuden aufmerksam, in denen die Schönheit und die Kostbarkeit der Kulturdenkmale gezeigt werden kann.

Folgende Baudenkmale können am 11. September 2016 besichtigt werden:

Hofanlage Heerserheider Straße 58 und 58a

Die Hofanlage besteht aus zwei ehemaligen Bauernhäusern von 1588 und 1731, die sich schräg gegenüberliegen, einem Brunnenhäuschen, einem Backhaus mit Speichergebäude, einer Remise und einer Scheune. Die beiden Bauernhäuser, konstruiert als Fachwerk-Deelenhäuser, wurden in den vergangenen 10 Jahren generationsübergreifend unter Bewahrung der historischen Substanz saniert und umgebaut. Im Rahmen von Führungen ist das südlichere ältere Gebäude zu besichtigen. Die Sanierung dieses Hauses wurde erst im letzten Jahr abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um einen Zweiständer-Längsdeelenbau auf Natursteinsockel mit Satteldach. Auf einem Wandriegel an der vorderen linken Giebelseite findet sich die Jahreszahl 1588. Im Inneren sind zwei Zimmer-Füllungstüren mit Kastenschlössern und Beschlägen, die vermutlich aus dem 18. Jh. stammen, erhalten.

Geöffnet
10.00 und 17.00 Uhr

Führungen
11.00 und 15.00 Uhr mit Herrn Jörg Kleemann

Mitglieder des Heimat- und Verschönerungsvereines Bad Salzuflen im Lippischen Heimatbund e. V. sind mit einem Infostand vor Ort vertreten.

Rundgang auf dem Holzhauser Friedhof, Alt Holzhauser Straße

Im Rahmen so genannter Notstandsarbeiten, die nach dem Ersten Weltkrieg staatlich gefördert wurden, entschloss sich die Gemeinde Holzhausen Anfang der 1920er Jahre, einen eigenen Friedhof anzulegen. Bis dahin wurden die Verstorbenen vor allem auf den Schötmaraner Friedhöfen beigesetzt.
Nachdem die Bauern Meier und Reese den notwendigen Grund und Boden zur Verfügung gestellt hatten, konnte der Friedhof angelegt und im November 1921 seiner Bestimmung übergeben werden. Kurz darauf begannen die Planungen für ein Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen Holzhauser, das 1923 feierlich eingeweiht wurde und noch heute den Mittelpunkt des Friedhofs darstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal zu einer Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege erweitert.
In das Jahr 1925 fällt der Bau der Friedhofskapelle, verbunden mit der Schaffung eines würdigen Haupteingangs. Erst 1967 wurde die zu klein gewordene Kapelle durch einen Neubau am anderen Ende des Friedhofs ersetzt.
Im Rahmen eines gut einstündigen Rundgangs werden die genannten Bauten besichtigt und erklärt. Darüber hinaus sollen einige besondere Grabstätten aufgesucht werden, wie etwa die des heute fast vergessenen Berufschullehrers Dr. Wilhelm Bröker (1896-1931), der sich bleibende Verdienste durch die Veröffentlichung zahlreicher Schriften zur lippischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte erwarb.

Führung:
13.00 Uhr
mit Herrn Dr. Stefan Wiesekopsieker

Treffpunkt:
Friedhof Holzhausen, alte Friedhofskapelle, Alt Holzhauser Straße

Ev.-ref. Kilianskirche in Schötmar, Am Kirchplatz 1a

Ein flacher Hügel am Rande der Bega-Niederung wurde um 800 n. Chr. zum Zentrum der Christianisierung der hiesigen Gegend. Unter dem Einfluss der Würzburger Bischöfe, die die Missionierung des Sachsenlandes im Bereich des späteren Bistums Paderborn übernommen hatten, wurde dort eine Kirche gebaut, die dem Heiligen Kilian geweiht wurde. Damit war eine der Urpfarreien gegründet. Die heutige Kirche ist der dritte Nachfolgebau, der 1850 bis 1854 von dem Salzufler Salinendirektor und Baukonstrukteur Friedrich Heinrich Ludwig Goedecke (1810 – 1862) erbaut wurde. Es handelt sich um eine dreischiffige neugotische Hallenkirche mit einem Satteldach über jedem Schiff und kräftigen Unterzügen im Inneren. Im Westturm ist ein achteckiges Obergeschoss eingezogen. Im Rahmen von Restaurierungsarbeiten 1981 und 2004 wurden sowohl farblich als auch räumlich die Urzustände größtenteils wieder hergestellt.

Geöffnet:
11.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Führungen:
– Kirchenführungen: 14.00 Uhr und 16.00 Uhr
– Glockenführungen: 14.30 Uhr und 16.30 Uhr
jeweils mit Pfarrer Matthias Schmidt

Rahmenprogramm:
Café am Kirchplatz
geöffnet von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr
ab 11.30 Uhr Spiele für Kinder

Ev.-luth. Erlöserkirche, Martin-Luther-Straße 7

Auf dem höchsten Punkt des Hallenbrinks, hoch über der Stadt Bad Salzuflen, wo einst weithin sichtbar die Gerichtslinde gestanden hatte, wurde 1891/92 die Erlöserkirche gebaut.
Anfangs war es eine kreuzförmige Kirche, deren Grundriss und hölzerne Deckenkonstruktion dem Modelltypus einer evangelischen Kirche im 19. Jh. folgte. Die Formensprache wurde von der rheinischen Spätromanik abgeleitet. 1909 wurde sie erweitert und erhielt einen Glockenturm. Im Rahmen einer umfassenden Renovierung 1969 bekam sie einen neuen Altar und einen neuen Taufstein, ein Jahr später eine neue von-Beckerath-Orgel.

Geöffnet
11.30 bis 17.00 Uhr

Führungen
13.30 Uhr mit Herrn Dieter Lorenz Sup. i. R.

Rahmenprogramm
14.00 Uhr kleines Orgelkonzert mit Kantorin Astrid Röhrs

Ev.-ref. Stadtkirche auf dem Hallenbrink, Brunnengasse 4

Die Stadtkirche liegt an exponierter Stelle auf dem Hallenbrink am Rand der Altstadt. Am Aufgang zum Glockenstuhl, an der linken Seite des Turmes, findet man einen Stein mit der eingemeißelten lateinischen Schrift: AN[N]O D[O]M[INI] M CCCC (im Jahre des Herrn 1400).
Das heutige Gebäude ist geprägt durch Umgestaltungen im Sinne des Historismus: 1892 wurden wesentliche Teile der Barockgestaltung zerstört, die nach dem Brand von 1762 entstanden waren. Vor allem außen wurde die Kirche verändert durch Spitzbogenfenster, angefügte Stützpfeiler und das Südportal. Der Innenraum wurde im 20. Jh. mehrmals „zeitgemäß“ umgebaut, so dass er jetzt eine konsequente evangelisch-reformierte Prägung hat. Der weite, von Stützen freie Kirchenraum entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jh. Gut 14 Meter überspannt die Flachdecke, die mit Sims und Viertelkreis-Gewölbe aus den Wänden herauswächst und sich wegen einer sehenswerten Holzkonstruktion nicht durchbiegt.

Geöffnet
11.30 bis 16.30 Uhr

Orgel-Führungen mit anschließendem Konzert:
14.00 Uhr und 16.00 Uhr mit Kantorin Waltraud Huizing

Ev.-luth. Kirche zu Bergkirchen, Bergkirchen 54

1850 wurde „auf dem Berge“ auf einer Lichtung im Wald eine Kirche gebaut, aus der 1874 offiziell „Bergkirchen“ wurde mit der staatlichen Anerkennung der Gemeinde durch den Landesherrn.

Die Kirche wurde errichtet unter der Leitung von Baumeister Thoke und Zimmermann von Sassen als rechteckiger Fachwerkbau mit Satteldach, ähnlich gestaltet wie ein großes Bauernhaus. 1901 erfolgte der Anbau eines Turms im neuromanischen Stil von ausgezeichneter Steinmetzarbeit, der 2003 umfassend renoviert wurde. 1906 wurde die Decke in der heutigen Form mit reicher Ornamentik gestaltet, 1929/30 in der heutigen Farbgebung ausgemalt. Zur selben Zeit wurden die mit Bruchstein versehenen Ausfachungen verputzt.

Ein besonderes Schmuckstück ist die barocke Orgel von 1805, die um 1900 von der lutherischen Kirche Detmold übernommen und 2007 grundlegend überholt wurde. Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof mit bemerkenswerten Grabsteinen.

Konzert:
Musik für Spaziergänger: Orgel und Trompete
16.30 Uhr bis 17.30 Uhr

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