Gütersloh – Nach dem Start in die närrische Saison zieht die Polizei am Tag nach Weiberfastnacht eine erste Bilanz für die Hochburgen im Kreis Gütersloh (Stand 10.45 Uhr):
Schloß Holte-Stukenbrock
Etwa 3000 Gäste besuchten das Altweiberfest in Stukenbrock und damit deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Verantwortlich dafür ist vermutlich das kalte und nasse Wetter, das viele von der Teilnahme am Straßenkarneval abhielt.
Der Karnevalsumzug verlief bei durchgehendem Regen ohne größere Störungen und Probleme. Im Tagesverlauf des Donnerstags mussten die Polizeibeamten 20 Einsätze wahrnehmen.
Herausragend war dabei eine am Donnerstagabend (04.02., 20.30 Uhr) gemeldete Vergewaltigung. Eine 24-jährige Frau hatte sich bei den eingesetzten Polizeibeamten in Schloß Holte-Stukenbrock gemeldet und zeigte die Tat zu ihrem Nachteil an.
Daraufhin wurden sofort umfangreiche Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen nach dem bis dahin flüchtigen Täter eingeleitet. Obwohl nur wenige bruchstückhafte Täterhinweise vorlagen, gelang es den eingesetzten Polizeibeamten gegen 22.15 Uhr, einen Tatverdächtiger vorläufig festzunehmen.
Es handelt sich um einen 29-jährigen Mann aus Nigeria, der in einer Asylbewerberunterkunft in Schloß Holte-Stukenbrock lebt.
Der Mann befindet sich zurzeit im Polizeigewahrsam in Gütersloh. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an; es wird nachberichtet.
Neben der Vergewaltigung wurden zwei weitere Strafanzeigen wegen Sexualdelikten gefertigt: Zwei 42 und 45 Jahren alten Frauen wurden durch einen 25-jährigen Zuwanderer aus Syrien auf sexueller Grundlage beleidigt und am Gesäß berührt. Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen.
Eine Frau aus dem Kreis Paderborn erstattete bei der Polizei in Hövelhof eine Strafanzeige, nachdem sie von zwei Männer, die mit “Schweinenasen” maskiert waren, unsittlich berührt wurde.
Weiterhin mussten Polizeibeamte gegen eine Gruppe von drei Tatverdächtigen wegen eines Staatsschutzdeliktes einschreiten. Die 26 und 28 Jahre alten Männer aus Bielefeld und Augustdorf sowie ein 26-jähriger russischer Staatsangehöriger aus Augustdorf zeigten auf einer Straße verfassungsfeindliche Symbole und riefen ebensolche Parolen.
Die Personalien der Beschuldigten wurden festgestellt; ein Mann wurde dazu zur Polizeiwache nach Bielefeld gebracht.
Der Staatsschutz wurde informiert und übernahm die weitere Bearbeitung.
Insgesamt erteilten die Beamten zwölf überwiegend stark alkoholisierten Personen einen Platzverweis. Da nicht alle angesprochenen Personen den polizeilichen Anweisungen folgten, wurden vier “Narren” zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Drei Männer wurden vorläufig festgenommen.
Es wurden neun Strafanzeigen gefertigt, davon eine wegen einer Sachbeschädigung, zwei wegen Körperverletzungsdelikten und drei wegen Taschendiebstählen.
Rietberg
Am Altweiber-Donnerstag besuchten etwa 16 000 die Altweiber-Feierlichkeiten in Rietberg. Auch hier wurden Sexualdelikte angezeigt:
Gegen 21. 20 Uhr wurden zwei 16 und 17 Jahre alte Mädchen durch Berührungen am Gesäß sexuell belästigt; zwei Strafanzeigen dazu wurden gefertigt.
Der Tatverdächtige wurde noch vor Ort angetroffen und vorläufig festgenommen. Es handelt sich um einen 24-jährigen Zuwanderer aus Syrien.
Gegen 22:55 Uhr wurde eine 21 Jahre alte Frau von insgesamt fünf Männern umzingelt und festgehalten. Sie wurde dabei unsittlich berührt. Die Täter rissen ihr dann ihre Armbanduhr vom Handgelenk und flüchteten vom Tatort. Nach Angaben der Frau handelt es sich bei den Tätern um drei Schwarzafrikaner sowie zwei Männer, die mit einem Fuchskostüm verkleidet waren.
Die polizeilichen Fahndungsmaßnahmen dazu dauern an; Zeugen werden gebeten sich zu melden.
Insgesamt wurden acht Personen in Gewahrsam genommen und gegen 16 Teilnehmer erteilten die Beamten Platzverweise.
Vier Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungsdelikten wurden eingeleitet.
Viele betrunkene hilflose Personen mussten betreut werden. Einige Karnevalisten mit kleineren Verletzungen konnten vor Ort behandelt werden.
Alle Zelte und auch die “Straßengastronomie” hatten sich an die vereinbarten Sperrzeiten gehalten haben. Das führte zu einem konsequenten Abwandern der Veranstaltungsteilnehmer, wodurch deutlich weniger polizeiliche Anschlusseinsätze zu verzeichnen waren.
Harsewinkel/Wiedenbrück
Die Karnevalsfeierlichkeiten in Harsewinkel und Wiedenbrück verliefen ruhig. Die eingesetzten Polizeibeamten mussten bei den Feierlichkeiten in Harsewinkel eine Anzeige wegen einer Körperverletzung aufnehmen.
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