Immer mehr Kinder werden in den letzten Jahren von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Dies führt häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen vor den Schulen, beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder und belastet die Umwelt.
Der Kreis Gütersloh und die Verkehrswacht Gütersloh e. V. initiierten daher das Projekt „Lass(t) uns laufen! Weniger Elterntaxis an meiner Schule“. Zusammen mit den Kommunen und der Kreispolizei wird das Projekt an 5 Pilotschulen im Kreis durchgeführt.
Mit dem Projekt soll nicht nur der motorisierte Verkehr im Schul- und Wohnumfeld vermindert werden, sondern vor allem die Kinder gestärkt und ihnen sicher und selbstständig zurückgelegte, erlebnisreiche Schulwege ermöglicht werden.
Pilotschulen
- Grundschule Kattenstroth, Stadt Gütersloh
- Lindenschule, Stadt Halle
- Grundschulverbund Brinkmannschule-Schmeddingschule, Gemeinde Langenberg
- Grundschule Pius-Bonifatius, Stadt Rheda-Wiedenbrück
- Grundschulverbund Grauthoff-Elbracht, Stadt Schloß Holte-Stukenbrock
Zeitraum
Nach knapp 6 Monaten nach Projektbeginn können die Hol- und Bringzonen in Halle, Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück nun von den Eltern genutzt werden. Die Einrichtung der Haltezonen in Langeberg erfolgt vor den Herbstferien, in Schloß Holte-Stukenbrock nach den Herbstferien.
Die Hol- und Bringzonen an der Lindenschule
Festlegung der Hol- und Bringzonen
Für die Festlegung der Hol- und Bringzonen waren mehrere Schritte nötig. So wurden mit Hilfe einer anonymen Elternbefragung an Lindenschule die Verkehrsmittel und -wege der Kinder erfasst und analysiert. Auf Grundlage dieser Daten und Vor-Ort-Terminen mit Elternvertretern, Schulleitung, Lehrkräften, der Kreispolizei und der Stadt Halle wurden 4 Hol- und Bringzonen im nahen Umfeld der Schulen ausgewählt.
Bei der Auswahl wurden zusätzlich Empfehlungen des ADAC und eines beratenden Ingenieurbüros berücksichtig. Kriterien waren z. B. das Vorhandensein von Querungsmöglichkeiten, wie Zebrastreifen oder Ampeln und die Gehwegbreiten der Restschulwege, aber auch das einfache anhalten und abfahren an den Haltezonen ohne Rückwärtsausparken zu müssen.
Einbeziehung der Eltern
Die Mitarbeit der Eltern war ausdrücklich erwünscht. So hatten alle Eltern vor den Sommerferien die Möglichkeit sich auf dem Schulfest einzubringen und sich an der Auswahl der Standorte für die Hol- und Bringzonen zu beteiligen.
Verkehrszähmerprogramm
Parallel zu den Hol- und Bringzonen wird das Verkehrszähmerprogramm an der Lindenschule eingeführt. Das Programm ist ein ganzheitliches langfristig angelegtes Schulwegkonzept, das auf dauerhafte Verhaltensänderungen setzt. Es kann ohne Probleme in den Schulalltag integriert werden und vorhandene Aktionen zur Verkehrserziehung unterstützen und vertiefen.
Der eigenständig gegangene Schulweg ermöglicht den Kindern wertvolle persönliche Erlebnisse – nicht vorbestimmt durch die Erwachsenwelt. Die Kinder werden durch ihre erweiterte Mobilität gestärkt und erhalten Verantwortung für ihren eigenen Schulweg und die damit verbundene Zeit. Sie erleben selbstbestimmt ihre Umwelt, stärken ihren Orientierungssinn und können sich mit anderen Kindern austauschen. Zusätzlich werden die Kinder durch das Bezwingen von Drachenautos und dem Sammeln von Zaubersternen, die im Klassenverbund eingelöst werden können, motiviert aktiv mitzumachen.
Hol- und Bringzonen an der Lindenschule
Um den Eltern das Absetzen Ihrer Kinder an der Hol- und Bringzone an der Gartenstraße ohne Probleme zu ermöglichen, besteht dort ein eingeschränktes Halteverbot in der Zeit von 7-9 Uhr. Nach 9 Uhr darf die Fläche grundsätzlich beparkt werden.
Ansprechpartner beim Kreis Gütersloh:
Kim Nadine Ortmeier
Koordinierungsstelle Energie und Klima
Tel.: 05241 – 85 2763
Kim-Nadine.Ortmeier@gt-net.de
Bernhard Riepe
Abteilung Straßenverkehr
Tel.: 05241 – 85 1273
Bernhard.Riepe@gt-net.de
Tel.: 05241 – 869 1562
Pia Coulthard
Verkehrswacht Gütersloh e.V.
Tel.: 05241 – 85 1278
Pia.Coulthard@gt-net.de
Ansprechpartner bei der Stadt Halle:
Heinz-Udo Lakemper
Fachbereich 3
Tel.: 05201 – 183-139
Heinz-Udo.Lakemper@hallewestfalen.de
Ansprechpartner bei der Kreispolizei:
Peter Stockhecke
Verkehrsunfallprävention/Opferschutz
Peter.Stockhecke@polizei.nrw.de