Länderübergreifende Vereinbarung: Die Kreise Gütersloh, Steinfurt und Osnabrück unterstützen Reaktivierung der „Teutoburger Wald-Eisenbahn“

Osnabrück. Im Dezember des vergangenen Jahres lagen die Bewilligungsbescheide von Bund und Land Niedersachsen vor. Nun erfolgt der nächste Schritt zur Instandsetzung der „Teutoburger Wald-Eisenbahn“: Die Landräte Sven-Georg Adenauer (Kreis Gütersloh), Klaus Effing (Kreis Steinfurt) und Michael Lübbersmann (Landkreis Osnabrück) sagten jetzt eine finanzielle Unterstützung des Unternehmens Lappwaldbahn von bis zu 450.000 Euro zu. Passend unterzeichneten sie die kreis- und länderübergreifende Vereinbarung in einem historischen Eisenbahnwagen im Bahnhof von Bad Iburg.

Die Lappwaldbahn Service GmbH saniert in mehreren Bauabschnitten den nördlichen Abschnitt der „Teutoburger Wald-Eisenbahn“ von Versmold bis Ibbenbüren. Gegenwärtig läuft die Wiederherrichtung des Abschnitts zwischen Versmold und Bad Iburg. Für die finanzielle Unterstützung sind noch Haushaltsbeschlüsse in den Kreisen Gütersloh und Osnabrück erforderlich, die Politik hatte aber in der Vergangenheit bereits Zustimmung signalisiert.

Der Kreis Gütersloh setzt sich seit Jahren für den Erhalt der Strecke auf seinem Kreisgebiet ein. So soll die Teilstrecke zwischen Harsewinkel über Gütersloh nach Verl wieder für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) betrieben werden. „Nachdem sich jetzt die mögliche SPNV-Reaktivierung auf dem südlichen Streckenabschnitt abzeichnet, bekommen die Aktivitäten der Lappwaldbahn noch größere Bedeutung. Der Erhalt der Gesamtstrecke ist für unseren wirtschaftsstarken Kreis so wichtig, dass wir trotz des kleinen Streckenanteils auch ein Drittel der Kosten übernehmen“, betonte Adenauer. Auch die Kreise Steinfurt und Osnabrück werden jeweils bis zu 150.000 Euro beisteuern.

Die Lappwaldbahn Service GmbH beabsichtigt als Infrastruktur-Betreiberin bis 2023 die durch die Landkreise Steinfurt, Osnabrück und Gütersloh führende Nebenbahn Versmold-Bad Iburg-Lengerich-Tecklenburg-Brochterbeck-Ibbenbüren-Hafen Dörenthe durchgehend für den Güterverkehr wiederherzustellen. Unter der Regie des früheren Eigentümers war der Streckenzustand immer schlechter geworden, so dass die Strecke sogar mehrere Jahre lang gesperrt war. Der erste Bauabschnitt Ibbenbüren-Brochterbeck-Hafen Dörenthe war bereits im August 2018 fertiggestellt worden.

Über die gute Zusammenarbeit über Kreis- und Landesgrenzen hinweg freut sich auch Effing: „Durch diese fruchtbare Kooperation leisten wir unseren Beitrag dazu, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Absolut beispielgebend ist das Engagement der Lappwaldbahn. So konnte unser Zuschuss für dieses wichtige Infrastrukturprojekt relativ gering bleiben.“

Durch die Bauarbeiten im mittleren Streckenabschnitt war bereits im Jahr 2018 die Landesgartenschau in Bad Iburg auch mit touristischen Zügen über die Schiene zu erreichen, berichtet Lübbersmann: „Wir im Osnabrücker Land haben die Strecke der Teutoburger Wald-Eisenbahn schon während der Landesgartenschau positiv erlebt. Deshalb wollen wir als Landkreis Osnabrück unseren Beitrag dazu leisten, die Strecke nun auch vollständig wieder fit für die Zukunft zu machen.“

Für den aktuellen zweiten Bauabschnitt wurden die ersten Arbeiten im Dezember des vergangenen Jahres eingeleitet. Die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt lagen bei etwa 3,5 Millionen, die für den jetzt vorgesehenen Bauabschnitt bei 4,3 Millionen Euro.

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