Glasfaser für acht Kommunen

Spatenstich in Rheda-Wiedenbrück an der Straßenecke Maaßfeld/Röckinghausener Straße: Vertreter aller Beteiligten trafen sich hier, wo die Bauarbeiten für den Glasfaserausbau in den Außenbereichen der acht beteiligten Kommunen beginnen. - © Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. 147 Kilometer Schächte für Glasfaserkabel, acht Kommunen, Millionenförderung durch den Bund und das Land: Am Donnerstag, 25. April, gaben die Verantwortlichen von Kreis, Kommunen und den beteiligten Firmen den Startschuss für den Breitbandausbau im Außenbereich. In Rheda-Wiedenbrück, an der Straßenecke Röckinghausener Straße/Maaßfeld wurde der symbolische erste Spatenstich für das Infrastrukturprojekt gemacht. „Endlich“, so der Tenor von Verantwortlichen und beteiligten Firmen vor Ort. Den Förderbescheid des Bundes hatte es bereits 2016 gegeben. 80 Prozent der Anschlüsse in den Außenbereichen der acht Kommunen sollen jetzt Anschlüsse mit bis zu 100 Mbit/s Geschwindigkeit erhalten, 100 Prozent bis zu 50 Mbit/s.

„Wir sind dem Ziel, im Kreis Gütersloh flächendeckend eine Versorgung mit Breitband von mindestens 50 Megabit  zu erreichen, mit dem heutigen Tag deutlich näher gekommen“, betonte Landrat Sven-Georg Adenauer beim Spatenstich. Die Telekom als Auftragnehmer des Großauftrags setzt dabei teilweise auf die Vectoring-Technik, in der die Glasfaser bis zum Verteiler verlegt wird. Vom Verteiler aus werden die Haushalte per Kupferkabel angeschlossen. „Teilweise werden die Glasfaseranschlüsse aber auch bis in die Häuser verlegt“, erläutert Jan Christoph Dübner, Breitbandkoordinator des Kreises Gütersloh. Der Zweckverband Infokom hatte im Auftrag der acht beteiligten Kommunen die Förderanträge gestellt. Deswegen waren auch viele der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Borgholzhausen, Harsewinkel, Langenberg, Rheda-Wiedenbrück, Schloß Holte-Stukenbrock, Steinhagen, Versmold und Werther zum Spatenstich gekommen. Zum Hintergrund: Die anderen fünf Kommunen sind eigenständig unterwegs, in Gebieten, in den denen sich ein wirtschaftlicher Ausbau des Breitbandnetzes nicht lohnt, Förderungen zu erhalten. Denn das ist das Besondere an den Fördergeldern von Bund und Land: Dübner: „Da, wo es sich wirtschaftlich rechnet, haben wir keine Probleme, Anbieter zu finden, die den Ausbau machen wollen. Schwierig wird es überall dort, wo aufgrund der geringen Zahl der Anschlüsse und der großen Entfernungen sich der Breitbandausbau wirtschaftlich nicht lohnt.“  Die rund 4,6 Millionen Euro und die etwa 3,7 Millionen des Landes NRW sind eine so genannte ‚Wirtschaftlichkeits-Lückenfüllung‘. Dank dieser Fördergelder rechnet sich der Ausbau. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, 40 das Land NRW, zehn Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens müssen die Kommunen selbst tragen.

Ein großes Bau-Plakat informiert über den Start des Breitbandausbaus. – © Kreis Gütersloh

Im September 2016 hatten Landrat Sven-Georg Adenauer und Vertreter des Zweckverbands Infokom den Förderbescheid für den Glasfaserausbau in den Außenbezirken der acht Kommunen des Kreises in Berlin entgegennehmen. Das erklärte Ziel der Bundesförderung: Die weißen Flecken, also solche Regionen ohne Breitbandanschluss, auf der Landkarte sollen verschwinden. Das Bundesförderprogramm wendete sich gezielt an Kommunen und Kreise in unterversorgten Gebieten mit weniger als 30 Mbit/s. Insgesamt fließen 2,7 Milliarden Euro gezielt in Regionen, in denen sich der Netzausbau wirtschaftlich alleine nicht rechnet. Maximal 50 Prozent der Ausbaukosten werden durch die Bundesförderung abgedeckt, vom Bund geförderte Ausbaubauprojekte werden zusätzlich noch mit 40 Prozent vom Land NRW gefördert. Insgesamt werden 674 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, 147 Kilometer lang ist der Schachtausbau dafür – die Differenz kommt zustande, weil teils mehrere Glasfaserkabel im gleichen Schacht verlegt werden und weil die Gebäude im Außenbereich teilweise direkt angeschlossen werden, teilweise über Kupferkabel vom Verteiler aus.

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