Gütersloh – Halle – Am Donnerstagvormittag vergangener Woche(25.06., 11.15 Uhr) besuchte eine Gruppe von insgesamt 17 Kindergartenkindern im Alter von fünf bis sechs Jahren die Polizeiwache in Halle. Die Kinder waren in Begleitung von zwei Erzieherinnen sowie einer Mutter. Im Rahmen einer Hausführung wurde den Kindern in zwei Halbgruppen unter anderem das dortige Polizeigewahrsam von jeweils einem Polizeibeamten vorgeführt.
Hier kam es in einer Halbgruppe zu einem bedauerlichen Zwischenfall: Ein sechsjähriger Junge hatte unbemerkt von den Betreuerinnen einen Alarmknopf für Notfälle im Zellenbereich gedrückt. Der begleitende 55-jährige Polizeibeamte fuhr das Kind daraufhin lautstark an und versetzte ihm mit der Hand einen leichten Wischer gegen den Kopf.
Der Beamte selbst gibt an, den Jungen leicht mit der Handfläche an der Schädeldecke bzw. am Haar berührt zu haben. Der Sechsjährige erschrak, wurde aber nicht verletzt.
Der Polizeibeamte hat sich danach bei dem Kind entschuldigt und mit ihm gesprochen; die Erzieherinnen und die begleitende Mutter befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einem Nebenraum, wurden jedoch ebenfalls über den Vorfall informiert. Die Hausführung wurde nach diesem Zwischenfall fortgesetzt.
Nachdem der Vater des 6-Jährigen von der Kindergartenleitung über den Vorfall informiert worden war, erstattete er am Nachmittag desselben Tages eine Strafanzeige gegen den Polizeibeamten wegen Körperverletzung im Amt. Erst bei der Anzeigenerstattung wurde der Sachverhalt im Haus der Kreispolizeibehörde bekannt.
Die Kreispolizeibehörde Gütersloh bedauert sehr, dass es zu einem solchen Vorfall in ihrem Haus gekommen ist.
“Das Verhalten des Polizeibeamten ist völlig inakzeptabel und in keiner Weise zu entschuldigen”, sagt der Leitende Polizeidirektor Karsten Fehring. “Wir als Polizei im Kreis Gütersloh dulden ein solches Verhalten nicht und werden mit aller Konsequenz dagegen vorgehen. Es wird bereits strafrechtlich und dienstrechtlich gegen den Beamten ermittelt. Zudem haben wir den Eltern des Kindes sowie der Kindergartenleitung das Gespräch gesucht, um auf dieser persönlichen Ebene unser Bedauern auszudrücken und uns für den Vorfall zu entschuldigen”, erklärt Fehring weiter.
Hinweis:
Auf eine aktive, zeitnahe Pressearbeit von Seiten der Polizei wurde auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern verzichtet.
Rückfragen bitte an:
Polizei Gütersloh
Pressestelle Polizei Gütersloh
Telefon: 05241 869 0
E-Mail: pressestelle.guetersloh@polizei.nrw.de