Ehrenamtstafel enthüllt

Ehrenamtlich aktive Mitbürgerinnen und Mitbürger anzuerkennen und sie zu Vorbildern zu erklären, hat in Herford Tradition. Seit 2006 werden besonders aktive Menschen ausgewählt und auf einer Ehrenamtstafel im Rathaus vorgestellt.

Am Freitag, 12.Februar 2016 hat der stellvertretende Bürgermeister Ralf Grebe in Anwesenheit der Ausgezeichneten die Ehrenamtstafel enthüllt, die nun vor dem Kleinen Sitzungssaal im Rathaus hängt.

In diesem Jahr sind sechs Einzelpersonen und 4 Gruppen zum „Vorbild im Ehrenamt 2016“ erklärt worden. Die Vorbilder wurden unter der Federführung des EMMA-Teams (Ehrenamt macht Menschen aktiv) ausgewählt. Sie engagieren sich unter anderem in der Behindertenarbeit, der Straffälligenhilfe und in der Heimatpflege.

Am 5.Dezember 2015 wurden die ehrenamtlich Aktiven bereits mit einer Urkunde ausgezeichnet. Diesen Tag hat die UN vor Jahren offiziell zum Tag des Ehrenamtes erklärt.
Vorbilder im Ehrenamt

Bärbel Zuhl
für ihr Engagement in der Lebenshilfe Herford zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Die Lebenshilfe versteht sich als Bewegung. Menschen mit Behinderung sollen ihren eigenen Platz mitten in der Gesellschaft finden. Eine, die dafür mit Wort und Tat einsteht, ist Bärbel Zuhl.

Sie weiß, dass auch die behinderten Mitmenschen ihren Traum haben und diesen verwirklichen möchten. Deswegen engagiert sie sich für die Lebenshilfe Herford und scheut sich nicht, Aufgaben zu übernehmen: seit 12 Jahren ist sie dort im Vorstand aktiv, seit 2008 ist sie die Vorsitzende. Aber neben der Vorstandsarbeit scheut sie sich auch nicht, tatkräftig an der Basis mitzuwirken. Mitarbeit im Behindertenbeirat, in Projektgruppen und bei öffentlichen Aktionen – die Lebenshilfe und die behinderten Menschen in Herford können auf Bärbel Zuhl zählen.

Erdal Ekinci
für sein Engagement zum Thema Migration zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Erdal Ekinci hat einen Migrationshintergrund und er kennt das Gefühl, ausgegrenzt zu sein. Aber anstatt sich zurückzuziehen, engagiert er sich. Er weiß, dass die Integration von beiden Seiten gewollt und aktiv gestaltet werden muss.
Deswegen arbeitet er ehrenamtlich in der AG Migration und Vielfalt. Hier ist er nicht nur stellvertretender Vorsitzender, sondern auch aktiv beim islamisch-yezidischen Dialog dabei. Und auch in der Parteipolitik ist er aktiv.
Abgerundet wird sein ehrenamtliches Engagement durch die Unterstützung der zahlreichen Flüchtlinge in Herford. Dort bringt sich Erdal Ekinci vor dem Hintergrund seiner Biografie zum Nutzen der Herforder Neubürger ein.

Leon Gamrath
für sein Engagement im Schulsanitätsdienst zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Sinnvolle Ideen gibt es immer wieder. Der Schulsanitätsdienst ist eine solche, werden doch hier nicht nur Fragen der Ersten Hilfe, sondern darüber hinaus die Förderung sozialer Verantwortung von Kindern und Jugendlichen gestärkt.
Leon Gamrath hat sich dieser Idee im Friedrichs Gymnasium angenommen und sie mit Leben gefüllt. Seit dem gibt es dort den aktiven Schulsanitätsdienst, der schon früh an eine Aufgabe heranführt, die sich jeder zu eigen machen sollte: Hilfe leisten, wenn Mitmenschen Hilfe benötigen.
Dabei verwundert es kaum, dass er auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und beim DRK Bereitschaftsdienste „schiebt“. Kaum dem Jugendalter entwachsen, zeigt Leon Gamrath schon ein vorbildliches Engagement.

Manuela Niehaus und Margret Greiser
für ihr Engagement in der Lebenshilfe Herford zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Im Arbeitsbereich Freizeit und Bildung der Lebenshilfe Herford braucht es Unterstützung. Aktivitäten, die für viele selbstverständlich sind, können behinderte Menschen oft nicht selbständig wahrnehmen. Ausflüge, Freizeiten und Freizeitaktivitäten wie Spielenachmittage und gemeinsames Essen sind ohne die Hilfe Ehrenamtlicher nicht denkbar.
Margret Greiser und Manuela Niehaus sind verlässliche Stützen dieses Arbeitsbereiches. Sie unterstützen die Lebenshilfe, damit für die Behinderten eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet werden kann. Gleichzeitig helfen sie dadurch auch Angehörigen, die regelmäßige Entlastungen nötig haben.

Annelore Stach
für ihr Engagement beim DRK Herford zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Oft ohne große Aufmerksamkeit sortieren wir abgelegte Kleidung aus, und doch können diese Sachen einen hohen Wert bekommen. Erst durch die Flüchtlingskrise ist eine größere Zahl an Menschen darauf aufmerksam geworden.
Annelore Stach hat diesen Wert schon 1997 erkannt und ihr Engagement in den Dienst der Kleiderkammer des DRK Herford gestellt. Sie nimmt entgegen, sortiert, gibt heraus und sie weiß um die Dankbarkeit derer, die ein Paar Schuhe, einen wärmenden Pullover oder eine Winterjacke so dringend nötig haben.
Als Herford die ersten Flüchtlinge in der Ulmenstraße zugewiesen wurden, war sie unermüdlich im Einsatz, um ihnen Kleidung zur Verfügung zu stellen. So steht Annelore Stach auch stellvertretend für Aktive von DRK und THW, die den ersten Baustein für eine gelingende Integration liefern.

Marlies und Jürgen Nolting sowie Karin Bräutigam
für ihr Engagement im AWO Treffpunkt Ellersieker Weg zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Die drei leidenschaftlichen AWO Mitglieder kümmern sich langjährig um die Organisation von regelmäßigen Treffen im Quartier Ellersieker Weg. Seit Beginn der siebziger Jahre gibt es dort einmal wöchentlich für ältere Menschen ein Kommunikations- und Freizeitangebot. Es werden Spielenachmittage veranstaltet, Handarbeitsangebote gemacht und Ausflüge durchgeführt. Außerdem wird gemeinsamen gegessen, gesungen und gelacht, einfach ganz viel unternommen, was ein gesellige Beisammensein ausmacht.
Mit dem Treffpunkt der AWO hat das Quartier ein schlagendes Herz und bildet für viele ältere Menschen ein attraktives soziales Netz.

Fritz Kirberg
für sein Engagement beim Alt-Traktoren-Club herford e.V. und im HudL zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Fritz Kirberg ist ein Mann der Tat. 1992 gründete er den Alt-Traktoren-Club Herford e.V. und war 10 Jahre dessen Vorsitzender. Die Förderung der Heimatpflege und des Heimatgedankens lagen und liegen ihm immer noch besonders am Herzen. Sinnbild dafür waren und sind die alten Traktoren als Botschafter bäuerlicher und handwerklicher Geschichte. Heute ist er Ehrenvorsitzender des Clubs.
Darüber hinaus engagiert er sich seit vielen Jahren im HudL. Aktiv im Beirat vom Förderverein und im Gruppenrat hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und unterstützt so die Weiterentwicklung der Einrichtung. Als tatkräftiger Ehrenamtlicher hält Fritz Kirberg den Rasen am HudL in Form, hilft beim Grillen und ist einer jener unverzichtbaren Engagierten, die um ihre praktische Hilfe jederzeit gefragt werden können.

Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.
für ihr Engagement zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

„Wer aus seiner Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“ ein Zitat, das man zum Leitmotiv des Kuratoriums erklären könnte.
Die vornehmliche Aufgabe des Vereins ist die Aufbereitung und Dokumentation der Geschichte und Gegenwart verfolgter Minderheiten in Herford. Im Zellentrakt werden dazu regelmäßig Ausstellungen konzipiert und durchgeführt.
Mit ehrenamtlichem Engagement leistet der Verein eine Aufgabe, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Immer wieder wird der Finger in die Wunde der deutschen Geschichte gelegt und auch die lokalen und regionalen Ausprägungen betont. So wird aufgezeigt, welche Folgen Menschenhass und Diktatur haben. Gerade in Zeiten, wo Flüchtlingsdebatten geführt und manche das Asylrecht in Frage stellen, kann die Hansestadt Herford stolz darauf sein, dass die Ehrenamtlichen im Kuratorium zur aktiven Erinnerung auffordern.

Lotse Gesprächskreis

für sein Engagement für Straffällige zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Der Lotse Gesprächskreis dient der Unterstützung und der Fortbildung von Menschen, die ehrenamtlich in der Straffälligen-Hilfe tätig sind. U. a. auch in der JVA Herford, wo ihr Engagement für viele Inhaftierte eine Brücke zwischen der Innenwelt der Haftanstalt und der Welt „draußen“ bietet.
Aber auch ein Engagement, das Fragen aufwirft und Meinungsaustausch notwendig macht. So sorgen die Ehrenamtlichen im Lotse Gesprächskreis dafür, dass mit kompetenten Gesprächspartnern Probleme bearbeitet, Fragen beantwortet und wieder Perspektiven für die Fortsetzung einer unabdingbaren Arbeit geschaffen werden.

Thorsten Stümpel
für sein Engagement in der Neuapostolischen Gemeinde Herford zum

Vorbild im Ehrenamt 2016

Was wäre die Kirche ohne Gesang, und was wäre der Kirchengesang ohne Orgel? Thorsten Stümpel ist Gemeindemitglied und stellt sein musikalisches Talent in den Dienst der Gemeinde. Er spielt die Orgel und zwar immer, wenn sie gebraucht wird. Dabei ist er ein Musterbeispiel für Kontinuität und Verlässlichkeit.
Seit 1990 nimmt er vor der Orgel Platz und gibt den Ton bei allen Anlässen in der Neuapostolischen Kirche an. So wissen die Gemeinde, der Chor und auch die Solisten ihren Gesang mit dem Kircheninstrument begleitet. Wenn er auch etwas abseits musiziert, so ist Thorsten Stümpel mit seiner Musik doch immer sehr nah bei den Menschen in der Kirche.

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