Welt-AIDS-Tag: Diskriminierung macht krank. Information hilft

Kreis Herford. Der Umgang mit HIV ist in Deutschland oft von Unsicherheit und Angst geprägt. Dadurch werden HIV-positiv getestete Menschen diskriminiert und viele hält das von einem HIV-Test ab. Im Kreis Herford berät und informiert die Fachstelle Sexuelle Gesundheit/AIDS-Beratung im Gesundheitsamt.

Rund einem Fünftel der positiv getesteten Menschen wurde schon einmal wegen ihrer HIV-Erkrankung eine medizinische Behandlung verweigert, darauf weist Sven Möhlmann vom Kreisgesundheitsamt zum Welt-AIDS-Tag hin. Bei einem offenen Umgang mit der HIV-Infektion reagiert sogar ein Viertel der Arbeitgeber diskriminierend. “Die Diskriminierung führt oft zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, schlimmstenfalls zum Rückzug und zur Isolation. Das ist alles andere als gesundheitsfördernd”, erklärt Möhlmann.

Die Diskriminierung von Menschen mit HIV hat noch eine weitere problematische Folge: Sie haben Angst, einen HIV-Test zu machen. Möhlmann erklärt: “Manche fürchten die Folgen eines möglicherweise positiven Testergebnisses und warten lieber ab. Dabei wissen wir heute, dass eine frühzeitige HIV-Therapie einen wirklich großen gesundheitlichen Nutzen für die betroffene Person hat.”

Das Kreisgesundheitsamt berät anonym und kostenlos zu allen Fragen rund um HIV. “Bei uns sind alle willkommen: Menschen, die darüber nachdenken, einen HIV-Test zu machen, Menschen mit HIV, die beispielsweise im Gesundheitswesen diskriminiert worden sind, aber genauso Arbeitgeber, die unsicher im Umgang mit HIV-positiven Menschen sind”, ergänzt Möhlmann.

In der AIDS-Beratungsstelle werden anonyme und kostenlose Tests zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen angeboten. Die offenen Sprechstunden im Kreisgesundheitsamt sind immer montags von 14 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 8 bis 11.30 Uhr.

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