Hebammenversorgung im Kreis Herford

Kreis Herford. Die Geburten im Kreis Herford steigen stetig an – doch es finden nicht mehr alle Familien eine Hebamme zur Vor- und Nachsorge. Die Arbeitsgemeinschaft Frauengesundheit hat gemeinsam mit Hebammen und Vertreterinnen und Vertretern zentraler Anlaufstellen für werdende Eltern die Probleme und Bedarfe bei der Hebammenversorgung besprochen. Zukünftig werden deshalb Lösungen erarbeitet, um die Situation im Kreis Herford zu verbessern und sowohl die Hebammen als auch Familien zu unterstützen. Ein Themenschwerpunkt ist vor allem eine bessere Vernetzung.

Grundsätzlich ist die Versorgung in den Stadtgebieten gut. Die ländlichen Gebiete sind jedoch eher unterversorgt. Allerdings gibt es für die Hebammenversorgung bisher keine zentrale Vermittlung, so dass Eltern verschiedene Listen abtelefonieren und die Hebammen sehr viele Anfragen bekommen. „Es gibt eine ständige Veränderung bei den aktiven Hebammen – zum Beispiel wegen eigener Elternzeiten ist es sehr schwierig, eine aktuelle Liste zu erstellen.“, sagt Hebamme Friederike Pilarski. „Das ist eins der Probleme, die auf Kreisebene angegangen werden können.“ Auch sollen die Hebammen sich untereinander besser vernetzen können, denn das ist bisher kaum gegeben. Erste Schritte in diese Richtung hat der Kreis Herford bisher durch gemeinsame Fortbildungen zum Thema Hebammenversorgung unternommen.

Im Kreis Herford sind aktuell 70 Hebammen tätig, etwa die Hälfte ist im Mathilden-Hospital und im Klinikum Herford angestellt. Doch der Beruf hat große Nachwuchsprobleme. „Es gibt nichts Wichtigeres als den Start ins Leben. Darum müssen wir den Nachwuchs für den Hebammenberuf begeistern und Bedingungen schaffen, die den wieder Beruf attraktiv machen.“, so Ella Kraft von der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford.

Es soll sichergestellt werden, dass werdende Eltern von einer Hebamme betreut werden können und eine Ansprechpartnerin bei Fragen und Unsicherheiten haben. „Die psycho-emotionale Betreuung durch eine Hebamme ist gerade bei der ersten Schwangerschaft sehr wichtig. Die medizinische Untersuchung in der Arztpraxis allein reicht häufig nicht aus.“, erklärt Pilarski.

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