Vorreiter in NRW: Gemeinsame Kulturentwicklungsplanung der beiden Kreise Herford und Minden-Lübbecke

Kreis Herford. Die Kreise Herford und Minden-Lübbecke werden zukünftig einen gemeinsamen Kulturentwicklungsprozess auf den Weg bringen – ein Projekt, das es so zum ersten Mal in NRW gibt. Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford, und Dr. Ralf Niermann, Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, haben die Planungen am Mittwoch (09.05.) im Herforder Kreishaus vorgestellt. Der Kulturentwicklungsplan für die beiden Kreise wird vom Land NRW unterstützt und setzt vor allem auf das Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger.

Das Ziel ist, eine gemeinsame Zukunftsvorstellung des Kulturlebens in der Region zu erarbeiten. Dabei sollen Chancen und Möglichkeiten ausgelotet werden, um die Kulturlandschaft weiterzuentwickeln. „Es gibt zwischen den Städten und Gemeinden in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke enge Verflechtungen untereinander, da macht es Sinn, sich gemeinsam Gedanken zu machen und Ideen umzusetzen. Wir können zukünftig einfacher vorhandene personelle und finanzielle Ressourcen gemeinsam nutzen und eine spürbare Breite in die Kulturlandschaft beider Kreise bekommen.“, erklärt Landrat Jürgen Müller.

Bei dieser Kulturentwicklungsplanung können alle kulturaktiven Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und sich beteiligen, so sind beispielsweise Workshops geplant. Am 10. Juli findet in der Stadthalle Lübbecke die Auftaktveranstaltung statt, zu der alle Personen, die im Kulturbereich aktiv sind, eingeladen sind (z. B. Städte und Gemeinden, Kulturinitiativen und -vereine, Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler, sowie Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker und Ehrenamtliche).

„Die beiden Kreise Minden-Lübbecke und Herford bilden nicht nur einen gemeinsamen Lebensraum, wir haben auch einen gemeinsamen Kulturraum. Daher freue ich mich über den gemeinsamen Kulturentwicklungsplan, der ein Prozess der Möglichkeiten ist. Das Projekt ist zukunftsweisend und bietet einen Mehrwert für uns alle.“, sagt Landrat Dr. Ralf Niermann.

Einen besonderen Schwerpunkt im Planungsprozess bildet die Digitalisierung in der Kulturarbeit. Die ersten Schritte im Planungsverfahren sind eine Onlinebefragung und die Entwicklung einer digitalen Kulturkarte der Region. In Webinaren werden die Themen vertieft, die aus der Onlinebefragung als besonders wichtig hervorgehen. Außerdem soll das Tool „Digitalisierungskompass Kultur“ dabei helfen, die Veränderungen durch neue Kommunikationstechniken und -gewohnheiten für Kultureinrichtungen, Vereine und Kulturschaffende zu bewältigen – und digitale Möglichkeiten für sich zu nutzen.

Als Ergebnis einer Ausschreibung hat das Kulturberatungsunternehmen Richter Beratung Osnabrück den Auftrag erhalten, gemeinsam mit den Fachleuten der beiden Kreise den Kulturplanungsprozess zu organisieren. Reinhart Richter kooperiert im Planungsprozess mir Dr. Johann Malcher aus Bad Salzuflen, Dr. Simon Oberthür und Björn Senft von der Universität Paderborn.

Für den Kulturplanungsprozess ist die Homepage: www.kulturregion-mi-hf.de eingerichtet worden. Auf dieser Homepage können sich interessierte Personen anmelden, um kontinuierlich informiert zu werden. Dort gibt es auch den Zugang zur Onlinebefragung.

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