Jugend.Macht.Höxter

Die allgemeine Aufbruchsstimmung im Jugendzentrum Höxter erhält durch ein neues Beteiligungsprojekt einen weiteren Schub! „Echt?“ „Wir bestimmen?“ „Wie geil ist das denn?!“ Die Reaktionen der Jugendlichen auf die ausgehängten Plakate zum Projekt „Jugend.Macht.Höxter“ fallen nach kurzer Skepsis durchweg begeistert aus und lösen Nachfragen und Ideenspinnen aus. Das Projekt klingt auf den ersten Blick für die Jugendlichen auch zu gut, um wahr zu sein. Aber die Projektverantwortlichen meinen es mit der Jugendbeteiligung auf diesem denkbar hohen Beteiligungsgrad wirklich ernst. „Die Jugendlichen können mehr als nur konsumieren. Wir wollen ihnen die Chance geben, sich selbstbestimmt nach ihren Wünschen für Höxter zu engagieren!“ beschreibt Peter Kamischke als Leitung des Jugendtreffs ein Grundverständnis des Projektes. Er und Andreas Roth vom Projekt Begegnung begleiten das Kooperationsprojekt.

Möglich wurde das Projekt durch eine Spende der Westfalen Weser Energie GmbH. Da das Projekt „Jugend.Macht.Höxter“ mit dem Konzept die Jury überzeugen konnte und sogar Leuchtturmprojekt bei der Förderung geworden ist, dürfen die Jugendlichen mit 3.500,- € den Auftrag >> Macht etwas, das Höxter „gut tut“<< umsetzen. Andreas Roth erklärt: „Der Auftrag ist ganz bewusst so offen formuliert. Im Projekt darf und kann Alles entstehen, was die Jugendlichen für sinnvoll halten. Die Jugendlichen können komplett von Anfang bis Ende ihre Ideen entwickeln und umsetzen. Sie haben nicht nur die Wahl zwischen vorgegebenen Alternativen, sondern sind die entscheidenden Macher und Gestalter im Projekt!“

Somit ist völlig offen, für was sich die Jugendlichen am Ende entscheiden. Ein kulturelles Angebot, eine Kampagne, ein Fest, eine Anschaffung oder was die Kreativität der Jugendlichen hervorbringt und sich die Projektbegleiter selbst noch nicht vorstellen können. Genau das ist der Sinn von Jugendbeteiligung. Nicht die Vorstellung der Erwachsenen ist entscheidend. Agieren die Erwachsenen nicht „nur“ für Jugendliche sondern gemeinsam gleichberechtigt mit Ihnen, entwickelt sich die Jugendarbeit viel jugendgerechter und stärker nach den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen. Sie eröffnet Wege und Ideen, die die Erwachsenen nicht sehen. In Höxter ist man bereit diesen Weg zu gehen!

„Die Chance zum Mitmachen lassen wir uns nicht entgehen!“ freuen sich Jonas und Nina. Die Beiden freuen sich auf den Start nächste Woche. Jeweils donnerstags ab dem 8. Februar um 17:30 Uhr können sich Jugendliche einbringen. Im Februar grenzen die Jugendlichen ihre Projektwünsche ein und legen die Grundrichtung fest. Ab dem  8. März wird wieder an drei Donnerstagen zur selben Zeit aus der Richtung eine konkrete Idee erarbeitet. Ab April geht es dann, je nachdem welche Idee sich durchsetzen konnte, weiter.

Informationen zum Projekt und der Entwicklung bekommen Sie über die Informationswege des Jugendtreffs.

Alle Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sind eingeladen, sich mit ihren Vorstellungen einzubringen und an den Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Eine Anmeldung oder finanzieller Beitrag ist nicht nötig. Wer mitmachen möchte, braucht nur im Jugendzentrum Höxter vorbeizuschauen. Auch alle Erwachsenen dürfen gerne „Mäuschen spielen“ und schauen, was die Jugendlichen machen.

(Bildunterschrift: Andreas Roth, Peter Kamischke und Jenny Fröhlich freuen sich auf das Projekt!)

Projektbeschreibung

Inhalte:

Im Projekt geben wir Jugendlichen die Entscheidungshoheit und Verantwortung über die 3.500,- € Förderung. Die Entscheidungsmöglichkeit ist nur thematisch „eingeschränkt“: Macht etwas, das Höxter „gut tut“. Als begleitende Fachkräfte achten wir sehr darauf, den Jugendlichen nur moderierend und fachlich beratend zur Seite zu stehen, die Entscheidungsprozesse jedoch in vollem Umfang bei den Jugendlichen zu belassen. Wir können Ihnen heute also nicht sagen, welches positive Ergebnis für Höxter am Ende des Projektes entsteht.

Ziele:

Neben diesem greifbaren Ergebnis hat das Projekt noch weitere differenzierte Ziele. Wir wollen Jugendliche motivieren, sich für ihre Heimatstadt zu engagieren. Der Schlüssel dazu ist die Dank der Förderung gesteigerte Umsetzungsmöglichkeit.

Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der sozialen und demokratischen Fähigkeiten der Jugendlichen. Wie einigt man sich in einer heterogenen Gruppe mit verschiedenen Interessen, Sichtweisen und Zielen? Wie gelingt Diskussion und eine demokratische Konsensfindung? Das Projekt ist im Feld der außerschulischen politischen Bildung mit dem Schwerpunkt Partizipation angesiedelt. Wir werden Jugendlichen die Möglichkeit geben, selbst zu erleben, Verantwortlicher in Vertretung für die Gesellschaft zu sein. Ganz bewusst haben wir uns nicht für ein Planspiel entschieden, sondern die Aufgabe ganz real mit Sinn und echtem Geld in der Realität konzipiert. Die Jugendlichen sollen Erfahrungen darin sammeln, um sich dann leichter in Vereinen und Interessensvertretungen Positionen mit höherer Verantwortung zuzutrauen.

Die Jugendlichen werden für die Entscheidung in diesem Projekt ein Gremium, das dem Rat der Stadt sehr ähnlich ist. Dadurch soll das Verständnis für Politik und Politiker gestärkt werden. Wie ist es, wenn man mit öffentlichen  Mitteln für andere Entscheidungen trifft? Für welche Lösung entscheidet man sich, wenn nicht alle finanzierbar sind? Wie erklärt man das, auch wenn der zur Verfügung stehende Betrag (aus Jugendsicht) erst mal groß wirkt? Wie geht man mit den nicht erfüllten Wünschen um?

Zielgruppe:

Jugendliche aus Höxter und Umgebung im Alter zwischen 12 und 19 Jahren.

Organisatorisches:

Aufgrund der offenen Gestaltungsmöglichkeit im Projekt können wir nicht sagen, was die Jugendlichen in dem Projekt umsetzen werden. Möglich wären bspw. ein Fest, ein Kulturangebot, Anschaffungen oder eine Medienkampagne.

Natürlich werden alle Vorhaben mit der Verwaltung abgesprochen, wenn dies nötig ist und diese Absprachen und Anforderungen den Jugendlichen auch transparent gemacht.

Zeitplan

Das Projekt besteht aus 7 Phasen. In allen Phasen können neue Interessierte jederzeit zur Gruppe stoßen.

Vorbereitung Neben der internen Vorbereitung wurden in der Vorbereitungsphase auch die Erwachsenen in der Fußgängerzone über ihre Sicht auf die Jugend / die Jugendlichen befragt. Die Ergebnisse dienen den Jugendlichen als Grundlage, um auch die Sicht der Erwachsenen zu berücksichtigen.
Findungs – Phase 1

aktuell

Die Jugendlichen sind im Projekt aktiv. Es geht in dem ersten Schritt darum, dass die Jugendlichen das Projekt kennenlernen und eine grobe Richtung festlegen, was im Projekt umgesetzt werden soll.
Findungs – Phase 2

März

Aus der groben Richtung wird eine konkrete Idee von den Jugendlichen entwickelt. Da in der ersten Phase die Richtung festgelegt wurde können wir hier noch mal weitere Jugendliche erreichen, die sich erst mit der Spezifizierung angesprochen fühlen.
Planungsphase Hier wird die Idee der Jugendlichen geplant und vorbereitet. Auch dies liegt in den Händen der Jugendlichen. Da noch offen ist, was die Jugendlichen wollen, können wir ab dieser Phase keinen Zeitpunkt mehr benennen.
Durchführung Die Idee der Jugendlichen wird nun von Ihnen mit unserer Unterstützung in die Tat umgesetzt.
Nachbereitung Hier werden wir das Projekt mit den Jugendlichen reflektieren und auch die erwachsenen Höxteraner noch einmal zu Ihrer Sicht auf die Jugend befragen.
Abschluss In der letzten Phase gehen wir in die Reflexion des Projektes. Wir erstellen gemeinsam mit den Jugendlichen eine Dokumentation und schauen, was wir aus dem Projekt für die Zukunft mitnehmen können

 

Ansprechpartner für Rückfragen:

Andreas Roth 0152 288 600 43 a.roth@projekt-begegnung.de
Peter Kamischke 0173 6694 613 p.kamischke@projekt-begegnung.de

 

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