Schloss Brake profiliert sich stärker als Veranstaltungsort

Lemgo. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Bestes Beispiel hierfür ist derzeit das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo. Umfangreiche Umbaumaßnahmen stehen hier auf der Tagesordnung – ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung öffentlicher und privater Geldgeber. Über 90 Prozent der Gelder stammen aus Drittmitteln. Ein großer Dank richtete sich jüngst an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Er hat den Landesverband Lippe (LVL) fachlich beraten und ihm nun ganz offiziell einen Bewilligungsbescheid in Höhe von etwa 140.000 Euro überreicht. Aus diesem Anlass durfte die Presse auch erstmals einen Blick auf die Baustelle werfen.

„Das Weserrenaissance-Museum auf Schloss Brake gibt faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte des Weserraumes im 16. und 17. Jahrhundert. Mit der Einrichtung eines multifunktionalen Kulturforums im Erdgeschoss wird das Haus zu einem Ort kultureller Teilhabe für breite Bevölkerungsgruppen. Der erstmals barrierefreie Zugang und das neue Empfangsfoyer bieten einen deutlich verbesserten Besucherservice. Ich freue mich, dass der LWL mit seiner Förderung zu der museumsgerechten und zielgruppenorientierten Fortentwicklung des Hauses beitragen kann“, betonte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

Die Dauerausstellung des Hauses, die unter anderem mit Werken von Lucas Cranach dem Älteren zu einer Zeitreise in die Renaissance einlädt, soll die Besucher künftig im Untergeschoss des Schlosses in ihren Bann ziehen. So entsteht im Erdgeschoss Platz für neue „Freiräume“. Hier will das Museum inspirierende Sonderausstellungen zeigen und mit attraktiven Veranstaltungen noch mehr Besucher ins Schloss locken. Das Weserrenaissance-Museum wird somit zu einer multifunktionalen Bildungs- und Begegnungsstätte. Voraussetzung dafür ist die bauliche Optimierung. Dazu gehören unter anderem ein barrierefreier Zugang, die energetische Sanierung und der Brandschutz. Wichtig für den neuen Kulturbetrieb ist insbesondere die museale Optimierung, die die Sicherheits-, Klima- und Beleuchtungstechnik sowie die Ausstellungstechnik betreffen.

Beides – die bauliche und museale Optimierung – entsprechen künftig dem heutigen Standard, so dass weiteren Sonderausstellungen, bestückt auch mit sensiblen Objekten, nichts mehr im Wege steht. Die veranstaltungstechnische Ausstattung ermöglicht ab Ende April Kulturveranstaltungen verschiedenster Art – angefangen bei Comedy, Kabarett und Jazz bis hin zu Tagungen und Messen. Ob flexible Bühne, moderne Bestuhlung, Übertragungsanlage, Beamer, Projektionsfläche oder Übertragungsanlage – das Weserrenaissance-Museum bietet in Zukunft noch mehr Möglichkeiten.

„Wenn wir am letzten Aprilwochenende 2017 die neuen Räume der Öffentlichkeit übergeben, machen wir den Praxistest und können uns von den Vorteilen des Umbaus überzeugen. Er war ein wichtiger und zukunftsweisender Schritt für die Kultur in Lippe“, ist sich Anke Peithmann, Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, sicher.

Im Rahmen der Wiedereröffnung des Museums kann man sich unter anderem auf die Fotoausstellung „heimat.nrw“ von Horst Wackerbarth freuen. Mit einem roten Sofa reist er seit mehr als einem Vierteljahrhundert um die Welt, inszeniert es vor spektakulären Kulissen und stellt es in das Lebensumfeld der unterschiedlichsten Menschen. Bis heute haben über 800 Menschen in 52 Ländern auf der roten Couch Platz genommen. „Doch damit nicht genug. Denn am Sonntag, 30. April, laden wir außerdem die gesamte Öffentlichkeit zu einem großen Familienfest mit kunterbuntem Kulturprogramm ein“, sagt Dr. Vera Lüpkes. Und das sei erst der Anfang, ergänzt die Leitende Direktorin des Weserrenaissance-Museums.

Die mobile Version verlassen