Bieten Sie Kindern einen sicheren Ort: Pflegefamilien gesucht

Nicht immer können Eltern ihren Kindern das geben, was die Grundlage für eine stabile Entwicklung darstellt: Liebe, Fürsorge, Respekt und Grenzen. Kommen dann weitere psychische, soziale oder ökonomische Belastungen hinzu, kann es zu kindeswohlgefährdenden Situationen kommen. Wenn die Unterbringung eines Kindes außerhalb der eigenen Familie notwendig wird, ist zur Entschärfung der Notlage schnelles Handeln gefragt. Denn „Kinder brauchen ein Zuhause – auch wenn sie nicht in der eigenen Familie leben können“, sagt Heike Zelle vom Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes.

Um diesen in Not geratenen Kindern ein neues Zuhause zu ermöglichen, ist das Kreisjugendamt ständig auf der Suche nach interessierten Menschen, die sich vorstellen können, mit einem Pflegekind zusammenzuleben. Vom ersten Kontakt an steht das Jugendamt möglichen Pflegeeltern zur Seite. Mit persönlichen Gesprächen, aber auch einem Vorbereitungsseminar des Pflegekinderdienstes unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle, die sich ein Leben mit Pflegekindern vorstellen können.

Im Jahr 2016 konnten bereits für 15 Mädchen und Jungen im Alter von eins bis vierzehn Jahren geeignete Pflegefamilien gefunden werden. Zurzeit leben noch sechs Kinder in den Bereitschaftspflege-Familien des Kreisjugendamtes, für die noch die geeignete Hilfeform erarbeitet wird.

Pflegekinder bleiben unterschiedlich lang in Pflegefamilien. Bei einer Krisenunterbringung kann es sich um einige Tage oder Monate handeln. Die unbefristete Vollzeitpflege dagegen ist in der Regel dauerhaft angelegt. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass ein Kind in seine leibliche Familie zurückkehrt, wenn sich die Verhältnisse in der Herkunftsfamilie für das Kind deutlich verbessert haben.

Die Geschichte des kleinen zweijährigen D. macht diesen Verlauf deutlich: Suchtprobleme der Mutter stellten eine große Gefährdung für das Kind dar. Im Rahmen der Krisenintervention musste der Junge in einer Bereitschaft-Pflegefamilie untergebracht werden. In der Zusammenarbeit mit seiner Mutter stellte sich dann heraus, dass eine Rückkehr auch mit der umfassenden Unterstützung der Hilfen zur Erziehung für den kleinen Jungen nicht möglich werden würde. So gab die Mutter schließlich ihr Einverständnis zu der Unterbringen in einer geeigneten Pflegefamilie. Der kleine D. kann nun in einer sicheren Umgebung leben und die Pflegefamilie wird vom Pflegekinderdienst weiterhin durch Rat und Tat unterstützt.

Wer Fragen zum Thema Pflegekind hat oder sich vorstellen kann, ein Kind dauerhaft oder auch nur vorübergehend in einer Krisensituation aufzunehmen, kann sich gerne an den Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes wenden.
Auskunft erteilt Heike Zelle unter der Nummer: 0571/807 23790

Die Städte Minden, Porta und Bad Oeynhausen haben eigene Jugendämter.

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