Netzwerk gegen Multiresistente Erreger – Sieben Kliniken im Kreis sind mit Qualitätssiegel ausgezeichnet worden

Krankenhaus - © Pixabay

Sieben Krankenhäuser und Rehakliniken haben sich in diesem Jahr um eine Verstetigung des Qualitätssiegels zur Bekämpfung multiresistenter Keime beworben. Alle sieben Einrichtungen haben das Qualitäts- und Transparenzsiegel erneut erhalten: das Krankenhaus Lübbecke Rahden, das Johannes Wesling Klinikum in Minden, die Auguste Viktoria Klinik in Bad Oeynhausen, die Chirurgische Innenstadtklinik in Minden, die Rheuma Klinik Dr. Lauven in Bad Oeynhausen, das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen sowie die Johanniter Ordenshäuser in Bad Oeynhausen. Bereits im letzten Jahr haben sich sechs Kliniken erfolgreich um die Verstetigung des Siegels beworben: die Klinik Bad Oexen, das Krankenhaus Bad Oeynhausen, die Gollwitzer-Meier-Klinik, die Klinik am Rosengarten, die Klinik am Osterbach Werner Wicker, die Klinik Porta Westfalica sowie die inzwischen geschlossene Median Weserklinik. Damit verfügen alle 13 Kliniken im Kreis, die sich bislang beworben haben, über ein gültiges Siegel. Die Qualitätsziele orientieren sich vorrangig an Krankenhausstandards und sind daher für Rehabilitationskliniken schwerer zu erfüllen. Umso bemerkenswerter ist der hohe Anteil an Rehabilitationskliniken im Kreis, die sich trotz der hohen Maßstäbe der zu erfüllenden Qualitätsziele entschlossen haben, das Siegel regelmäßig zu verstetigen.

Die zunehmende Verbreitung von multiresistenten Erregern stellt eine immer größer werdende Herausforderung für Krankenhäuser und Rehabilitationszentren dar. Gerade antibiotikaresistente Erreger wie VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) und die multiresistenten Stäbchenbakterien (MRGN) verbreiten sich immer schneller. Für gesunde Menschen ist der Kontakt zu MRE in der Regel ungefährlich. Tragen sie die Erreger aber in sich, können sie diese an andere Menschen weitergeben. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem stellen multiresistente Erreger eine größere Gefahr dar. MRE können bei diesen Menschen Infektionen auslösen. Wenn eine Infektion vorliegt, ist die Behandlung schwierig, weil nur noch wenige Antibiotika wirken. Im schlimmsten Fall kann die Infektion daher lebensgefährlich verlaufen.

Um der steigenden Problematik multiresistenter Erreger wirksam entgegenzutreten, hat die Gesundheitsministerkonferenz 2006 beschlossen, bundesweit regionale Netzwerke zur Infektionsprävention mit multiresistenten Erregern zu gründen. 26 MRSA- beziehungsweise MRE-Netzwerke gibt es bis jetzt in NRW. Insgesamt 52 Kommunen beteiligen sich bereits daran. Krankenhäuser, die Mitglied eines dieser Netzwerke sind, haben die Möglichkeit ein Qualitäts- und Transparenzsiegel zu erhalten. Hierfür müssen zehn Aufgaben zu mindestens 70 Prozent erfüllt werden, die dazu beitragen, die Verbreitung MRE einzudämmen. Zu den Aufgaben gehören u.a. die Umsetzung von strengen Hygienemaßnahmen und innerbetriebliche Schulungen. Das Siegel ist zwei Jahre gültig und kann dann immer wieder für zwei Jahre verlängert werden. Für diese Verstetigung müssen allerdings zusätzliche Qualitätsziele erfüllt werden.

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