Polizei schreitet bei Tuningtreffen ein

Strafanzeige gegen Raser

Auto, Tuning

Symbolfoto - © Freepik

Paderborn – Lange Zeit war es ruhig um die Tuningszene in der Paderborner Innenstadt. Doch in jüngster Zeit stellt die Polizei wieder vermehrt Aktivitäten dieser Gruppe fest; Auch die Beschwerden von Anwohnern mehren sich.

Diese Situation veranlasst nun die Paderborner Polizei, verstärkt gegen aus dieser Szene begangene Verkehrsverstöße, die oft mit den Treffen verbunden sind, vorzugehen:

Die Einsatzkräfte der Paderborner Polizei überprüfen gezielt und konsequent, ob Verkehrs- und Verhaltensregeln eingehalten werden, ob eine Person zum Führen von Fahrzeugen geeignet und berechtigt ist und ob das betreffende Fahrzeug den Vorschriften entspricht. Schon am vergangenen Wochenende mussten Polizeibeamte gegen Störungen aus der Tuningszene einschreiten:

Am späten Freitagabend (17.07., 22.45 Uhr) informierten Zeugen die Polizei über eine großen Personenauflauf im Bereich Südring, Pohlweg und den Parkflächen am Südring-Center. Vor Ort wurden etwa 100 Fahrzeuge der Tuning-Szene, 300 Zuschauer an den Fahrbahnrändern und sowie starker Gummigeruch und Driftspuren festgestellt. Die Polizei räumte die Parkflächen und erteilte Platzverweise. Zudem wurden Fahrzeuge überprüft. In zwei Fällen wurden dabei Mängel festgestellt. Kurze Zeit später meldeten Anrufer ein größeres Aufkommen von Fahrzeugen der Tuningszene am Harsewinkelweg; teilweise liefen die Motoren und es wurde gehupet. Auch diese Zusammenkunft wurde aufgelöst.

Auf der Friedrichstraße fielen gegen 21:30 Uhr zwei Motorradfahrer auf, welche etwa Hundert Meter vor einem Polizeikrad in Richtung Westerntor fuhren. Einer der beiden Heranwachsenden führte in Höhe Marienstraße einen so genannten “Wheelie” durch und hielt sein Vorderrad über etwa 20 Meter hinweg in der Luft. Bei der sich anschließenden Kontrolle durch den Polizeibeamten wurde festgestellt, dass das Geräuschverhalten beider Kräder manipuliert worden war, indem ” dB-Killer” aus dem Schalldämpfer ausgebaut worden waren. Dieses führte zu einer deutlichen Steigerung des Schallpegelwerts, was sich insbesondere in städtischer Bebauung potenziert. Die Verstöße wurden geahndet, die Weiterfahrt wurde untersagt.

Kurz nach Mitternacht am Samstagmorgen (18.07.) gingen bei der Polizei Beschwerden mehrerer Anwohner über die Tuningszene ein, die an der Detmolder Straße / Herbert-Schwiete-Ring durch übermäßigen Lärm, Reifen quietschen auffielen. Die eingesetzten Polizeibeamten führten zahlreiche Fahrzeugkontrollen durch, die von den Zuschauern lautstark kommentiert wurden. Nachdem hier Platzverweise erteilt wurden, zerstreute sich die Szene. Etwa eine Stunde später kam es ebenfalls auf der Detmolder Straße zu einem illegalen Fahrzeugrennen. Ein 24-jähriger Paderborner beschleunigte seinen BMW so, dass die Reifen des Fahrzeuges durchdrehten. Dadurch entstand eine starke Rauchentwicklung. Anschließend beschleunigte dieser erneut sehr stark und driftete um eine Kurve. Zu dieser Zeit waren die Gehwege und Parkplätze an der Straße durch Teilnehmer der Tuningszene stark besucht. Gegen den BMW-Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet.

Die Kreispolizeibehörde Paderborn betont ausdrücklich, dass mit den Maßnahmen keine “Kriminalisierung” der gesamten Szene erfolgen soll, sondern der Schutz von Anwohnern und die Einhaltung der Rechtsvorschriften im Vordergrund stehen. Verkehrsverstöße werden deshalb konsequent in Form von Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen geahndet.

Weiterhin kann in Einzelfällen eine Meldung an das Straßenverkehrsamt erfolgen, um die charakterliche Geeignetheit von Fahrzeugführern überprüfen zu lassen. Dafür kann die wiederholte Begehung einer erheblichen Ordnungswidrigkeit, die eine überdurchschnittliche Beeinträchtigung bzw. Gefährdung der Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs darstellt, bereits ausreichend sein.

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