Falsche Polizisten am Telefon – “Rauchmelderprüfer” bislang nur Phantome

Älterer Mann an einem seniorengerechten Telefon

Symbolfoto - © Envato Elements

Kreis Paderborn – Zwei Phänomene beschäftigen die Polizei in den letzten Tagen. Zum einen werden vermehrt Senioren von Betrügern, die sich als Polizisten ausgeben, angerufen und z.B. nach Kontodaten gefragt. Zum anderen werden per Facebook Warnungen vor kriminellen Rauchmelder-Prüfern verbreitet, die nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings (noch) nicht tatsächlich aufgetreten sind.

Aus Bad Wünnenberg, Delbrück und Paderborner Stadtteilen haben sich in den letzten Tagen Seniorinnen und Senioren im Alter von 72 bis 89 Jahren bei der Polizei gemeldet, die von unbekannten Tätern angerufen worden waren. Die Täter gaben sich als Polizisten, Kriminalbeamte oder BKA-Beamte aus. In den Telefondisplays der vermeintlichen Opfer tauchten die Telefonnummern von echten Polizeidienststellen auf. Ziel der Betrüger war es, an die Kontodaten der Angerufenen zu gelangen. In anderen Fällen fragen sie nach Wertsachen, die zuhause aufbewahrt werden. Mit Hilfe des sogenannten “Call ID Spoofing” fälschten sie die Telefonnummern, um den tatsächlichen Täteranschluss zu verschleiern. Keiner der bislang Angerufenen ging auf die Betrüger ein. Die Polizei betont, dass ihre Beschäftigten niemals am Telefon Auskünfte über persönliche Daten oder Vermögensverhältnisse verlangen. Sollten solche dubiosen Telefonate eingehen, sollte das in jedem Fall umgehend per Notruf 110 bei der Polizeigemeldet werden. So kann schnell ausgeschlossen werden, dass die Angerufenen Opfer von Betrügern werden, die sich als Polizisten ausgeben. Der wichtigste Rat der Polizei: Geben Sie niemals, wirklich niemals, Geld oder andere Wertsachen an fremde Personen heraus! Die Betrüger versuchen es nicht nur als “falsche Polizisten” am Telefon. Sie geben sich auch mal als Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Gewinnzentralen oder sonst wie aus. Mit ihren zahlreichen Legenden verfolgen sie nur ein Ziel: das Geld ihrer Opfer.

Anders werden die in den Sozialen Medien kursierenden Warnungen vor kriminellen Rauchmelder-Prüfern bewertet. Den Meldungen zur Folge sollen sich die Täter als Feuerwehrleute ausgegeben, die in Häusern die Rauchmelder-Pflicht überprüfen wollen und das Ausnutzen, um in den Wohnungen Diebstähle zu begehen. Bislang hat die Polizei im Kreis Paderborn keinen Fall aufgenommen, bei dem fremde Personen, mit dieser Masche in Häuser gelangt sind und Straftaten verübt haben. Trickdiebe suchen immer neue Varianten alt bekannter Tricks, wie zum Beispiel dem angeblichen Wasserwerk-Mitarbeiter, der in der Wohnung die Leitungen kontrollieren muss, während ein Komplize unbemerkt nach Beute sucht. Es ist nicht auszuschließen, dass auch die Rauchmelderpflicht von Ganoven dazu genutzt wird. Dabei ist gut zu wissen, dass die Feuerwehren solche Kontrollen nicht durchführen. Auch von anderen berechtigten Behörden oder Institutionen werden keine Kontrollen gemacht. Ein ähnlicher Tipp wie zu den falschen Polizisten soll helfen, solche Taten zu verhindern: Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der betreffenden Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu. Noch ein Rat: Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.

Weitere Informationen zum Schutz vor Kriminellen finden Sie in der Broschüre “Sicher leben” – Ratgeber für Ältere und Junggebliebene zu den Themen Betrug, Computer-/Internetkriminalität, Diebstahl, Opferschutz und Zivilcourage.

Download unter:
http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/228.html

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