Paderborn – Nachdem bei der Polizei im Laufe der Liboriwoche 24 Taschendiebstähle angezeigt wurden, kamen am Montag vier aktuelle Fälle hinzu.
In einem Supermarkt an der Elsener Straße stahlen zwei Südländer einer Seniorin (72) das Portmonee aus dem Einkaufswagen. Die Paderbornerin legte gegen 11.15 Uhr an der Kasse ihre Waren auf das Transportband. Wie sich später anhand einer Videoüberwachung feststellen ließ, stand einer der Tatverdächtigen vor der Frau, während der andere an ihr vorbeiging und dabei in den Einkaufswagen griff, wo die Börse offen lag. Beide Tatverdächtigen verschwanden zusammen aus dem Geschäft und tauchten unter. Bislang konnten sie noch nicht identifiziert werden.
Gegen 14.40 Uhr schnappte sich ein Dieb die Handtasche einer Kundin (56) in einem Supermarkt an der Borchener Straße. Wie auch hier ein Video zeigte, war der Täter nicht allein. Gemeinsam mit einer Komplizin hatte er am Obstregal hinter dem Opfer gestanden und unbemerkt die am Einkaufswagen hängende Tasche an sich genommen. An der Kasse fiel der Diebstahl auf, als die Kundin bezahlen sollte. Die beiden gefilmten Tatverdächtigen waren der Polizei allerdings keine Unbekannten. Noch am Nachmittag wurde das Paderborner Pärchen, beide 28 Jahre alt, in der Innenstadt erwischt. Die gestohlene Tasche mit Inhalt, bis auf das Bargeld und eine EC-Karte, hatten sie noch dabei.
In der Westernstraße wurde einer 27-jährigen Frau gegen 17.00 Uhr das Handy aus der Handtasche entwendet. Das Opfer hatte kurz vor der Tat telefoniert und das Handy in die Tasche gesteckt, diese allerdings nicht verschlossenen. Unmittelbar darauf wurde sie von einer fremden Frau heftig angerempelt. Den Diebstahl des Telefons stellte die 27-Jährige eine halbe Stunde später fest.
Eine günstige Gelegenheit nutzte ein Dieb auf dem Recyclinghof An der Talle. Ein 41-jähriger Mann hatte gegen 14.00 Uhr an einem Entsorgungscontainer gehalten und war mit dem Entladen seines Autoanhängers beschäftigt. Sein Portmonee lag in einer Ablage im unverschlossenen Auto. Das muss der Täter gesehen und sofort ausgenutzt haben. Bei dieser Tat handelt es sich nicht um den klassischen Taschendiebstahl – das Portmonee ist aber trotzdem weg.
Während der Liboriwoche hatten Taschendiebe 14 Mal auf dem Liboriberg, im Bereich des Pottmarkts, am Kamp und in der Innenstadt zugeschlagen. Einmal wurde die Tasche einer Verkäuferin aus einem Geschäft in der Westernstraße gestohlen. Das Handy einer Schaustellerin verschwand an ihrem Stand, als sie kurz nicht aufpasste. Acht Diebstähle erfolgten nachts. Dabei spielt oft der Alkoholpegel des Opfers eine Rolle. Die Diebe erwecken den Anschein, ausgelassen mitzufeiern. Beim Umarmen oder „Antanzen“ greifen sie blitzschnell zu. Ihre Beute sind Handys und Geldbörsen. In der Nacht zu Sonntag konnte die Polizei nach Zeugenhinweisen zwei Tatverdächtige festnehmen. Die beiden 16 und 31 Jahre alten Marokkaner aus den Kreisen Soest und Siegen-Wittgenstein waren dabei beobachtet worden, wie sie Kunden in einem Kiosk am Westerntor „begrabschten“. Eine Polizeistreife stellte die Tatverdächtigen und entdeckte zwei Handys bei ihnen. Als eins davon klingelte nahm ein Polizist das Gespräch an. Anruferin war die Besitzerin des Telefons, das ihr im Laufe der Nacht entwendet worden war. Das andere Telefon war in Dortmund gestohlen worden, wie eine Überprüfung ergab. Die beiden bereits mit ähnlichen Delikten in Erscheinung getretenen Männer kamen in Polizeigewahrsam. Sie mussten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen werden.
Für die Opfer der Diebstähle bedeutet die Tat nicht nur den Verlust von Bargeld. Meistens sind auch Geld- oder Kreditkarten sowie Ausweise, Führerscheine oder andere wichtige Dokumente weg und müssen vom Opfer mit viel zeitlichem und persönlichem Aufwand neu beschafft werden. Karten sollten so schnell wie möglich gesperrt werden. Um all den Ärger und die Mühen zu sparen, sollte jeder mehr auf seine Wertsachen achten. Die hier beschriebenen Taten zeigen: Diebe schlagen bei jeder günstiger Gelegenheit zu. Sie nutzen die Arglosigkeit ihrer Opfer oder lenken sie geschickt ab. Beim Taschendiebstahl haben sie es nur auf Bargeld, Geldkarten oder Handys abgesehen. Also sollte man diese bevorzugte Diebesbeute niemals außer Acht lassen und immer sicher verstauen – dann haben die Diebe keine Chance.
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