1,2 Millionen Besucher feiern fröhlich das Libori-Fest

Friedlich, fröhlich, familienfreundlich und „einfach wunderschön“ – das war nach Aussage von Bürgermeister Michael Dreier das Libori-Fest 2017 in Paderborn. Neun Tage lang stand die Stadt kopf, neun Tage lang drehte sich alles um Kirche, Kirmes und Kultur. Trotz Dauerregens am vergangenen Montag und Dienstag waren rund 1,2 Millionen Besucher gekommen, um Paderborns fünfte Jahreszeit zu erleben. Kirche, Schausteller, Ordnungshüter und die Veranstalter der Stadt zogen ein positives Fazit. Mit dem fulminanten Sparkassen-Libori-Feuerwerk, inszeniert von der Firma FlashArt im Paderquellgebiet, ging das Libori-Fest am Sonntagabend zu Ende. „Ein absoluter Höhepunkt waren für mich außerdem die Feierlichkeiten mit Le Mans zum offiziellen Bestehen der 50-jährigen Städtepartnerschaft“, sagte der Bürgermeister.

Ägidius Engel, Pressesprecher des Erzbischöflichen Generalvikariats, freute sich, dass das diesjährige Leitwort der Kirche, „Freundschaft ist heilig“, von den Besuchern sehr gut angenommen worden sei. „Außerdem haben wir technisch aufs richtige Pferd gesetzt“, sagte Engel. „Die Leinwand vor dem Paradiesportal war ein voller Erfolg. Sie hat viele Menschen angezogen und auf unser Angebot aufmerksam gemacht.“

Mit 47.000 Besuchern der Ausstellung „Udos 10 Gebote“ in der Gaukirche zeigte sich Patrick Kleibold, Pressesprecher des Bonifatiuswerkes, mehr als zufrieden. 3.000 Udo-Lindenberg-Briefmarken waren innerhalb von acht Stunden vergriffen.

Nicht ganz glücklich mit den zwischenzeitlichen Wetterkapriolen war Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender der Schaustellervereinigung Paderborn. „In Paderborn habe ich schon vieles erlebt, aber nicht, dass es 48 Stunden am Stück regnet“, sagte er. Dennoch: Für die Schausteller sei es ein „ganz tolles erstes Wochenende“ gewesen, an dem „sehr ordentliche Umsätze“ hätten verbucht werden können. „Die Umsatzverluste vom Montag und Dienstag konnten wir allerdings nicht mehr aufholen.“ Alles in allem zufrieden zeigte sich auch Petra Wiedig, Sprecherin der Pottmarktbeschicker. Und Anne Kersting, Vorsitzende der Paderborner Werbegemeinschaft, meinte: „Libori bietet dem Handel eine große Bühne – Frequenzen und Umsätze waren sehr gut.“

Als „besonders stark“ lobte Dieter Honervogt in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Märkte und Feuerwehr das diesjährige Kulturprogramm und nannte insbesondere den „Platz der kleinen Künste“, den das Publikum wesentlich besser angenommen habe als noch im Vorjahr. Auch Marktmeister Rudi Totzeck war von dem „tollen Programm“ begeistert. Diesen Eindruck bestätigte Organisator Stefan Hermanns vom städtischen Kulturamt: „Der Platz war immer gut gefüllt, das überarbeitete Konzept ging auf.“ Auch die Kulturbrunnenbühne vor dem Rathaus war beliebt – und das nicht nur bei den Auftritten von Top Acts wie Fool’s Garden oder Dreadnut Inc. „Die Mischung aus Bands, die man kennt, und solchen, die man kennenlernen sollte, hat sich ausgezahlt“, resümierte Dr. Heike Haase vom Kulturbüro OWL.

Jens Reinhardt, Leiter des städtischen Amtes für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing, zeigte sich mit der Auslastung des neuen „Libori-Radtresors“ am Le-Mans-Wall zufrieden. „Der Tresor sieht 120 Plätze vor, am zweiten Wochenende haben sich sogar 198 Räder aneinandergereiht“, berichtete er. „Wir gehen davon aus, dass wir den Rad-Tresor nächstes Jahr zu Libori auch wieder anbieten.“ Noch eine weitere Zahl nannte Reinhardt: Von den 2.800 Steinkrügen, die für den Verkauf am Bierbrunnen bestellt wurden, seien nur noch wenige übrig.

Rund 10.000 Libori-Herzen hatte die Tourist Information Paderborn in diesem Jahr bestellt und damit die Auflage deutlich erhöht. „Wir werden nächstes Jahr erneut mehr bestellen müssen“, sagte Geschäftsführer Karl Heinz Schäfer. Denn: Sämtliche Herzen waren trotz erhöhter Stückzahl bereits Mitte der Woche vergriffen.

Die Ordnungs- und Sicherheitskräfte vermeldeten eine ruhige Bilanz. Ralf Schmitz, Leiter der Feuerwehr, verzeichnete einen Einsatzrückgang im Rettungs- und Sanitätsdienst von 40 bis 50 Prozent. Es habe 7 Einsätze für die Feuerwehr und 176 Hilfeleistungen im Sanitätsdienst gegeben. Auch für die Polizei blieb es weitestgehend unaufgeregt. „Das niedrige Straftatenaufkommen der vergangenen Jahre hat sich bestätigt“, sagte Polizeidirektor Michael Müller, der 6 Körperverletzungen und 19 Diebstähle (Vorjahr: 24) verzeichnete. „Die Paderborner und ihre Gäste tragen zu diesem friedlichen und fröhlichen Fest bei“, sagte Polizei-Pressesprecher Michael Biermann. Udo Olschewski, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, teilte diese Ansicht: „Das Publikum in Paderborn ist phänomenal.“

Die Mitarbeiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes (ASP) waren auch in diesem Jahr unermüdlich im Einsatz und sorgten dafür, dass bereits am frühen Morgen nichts mehr von den Spuren der Nacht zu sehen war. 106.300 Parker stellten ihr Fahrzeug im Laufe der neun Libori-Tage innerhalb des inneren Rings ab.

Der Padersprinter beförderte während Libori etwa 500.000 Fahrgäste, was einer Steigerung von rund drei Prozent entspricht. Die Nutzerzahlen für das Park-and-Ride-Angebot, das seit 2012 existiert, konnten mittlerweile verzehnfacht werden.

Bürgermeister Dreier dankte abschließend allen, die zum großen Erfolg des diesjährigen Libori-Festes beigetragen haben: den Marktkaufleuten und Schaustellern, Künstlern und Gruppen, vielen städtischen Ämtern, den zahlreichen Helfern hinter den Kulissen wie Rettungs- und Sicherheitsdiensten, den Sponsoren und den Anwohnern, die mit großem Verständnis das Libori-Fest tolerieren.

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