Brot und Kuchen backen im Blumentopf

Vorsicht bei Kreativ-Aktionen am Herd und Backofen

Viele Menschen sind aktuell öfter Zuhause als üblich und nutzen diese Zeit zum Backen oder Kochen. Beim Ausprobieren neuer Rezepte ist allerdings bei der Wahl ungewöhnlicher Back- und Kochgefäße oder Küchenutensilien Vorsicht angesagt. Denn für Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen sollen, gelten europaweit aus gutem Grund entsprechende rechtliche Regeln: Sie dürfen die menschliche Gesundheit nicht gefährden und Lebensmittel weder im Geschmack noch im Geruch oder Aussehen beeinträchtigen. Keramikprodukte, die für den Lebensmittelkontakt bestimmt sind, müssen beispielsweise Grenzwerte für die Abgabe von Blei und Cadmium einhalten.

Das Problem: In unterschiedlichen Social-Media-Kanälen finden sich immer wieder Rezepte, in denen ein Gegenstand, der eigentlich für eine andere Verwendung gedacht ist, für Küchenzwecke umfunktioniert wird. So etwa im Fall von Blumentopfbrot oder ­kuchen: Diese werden statt in einer Backform ‒ scheinbar genial-kreativ ‒ in einem handelsüblichen Blumentopf gebacken.

„Von solchen Experimenten raten wir vorsorglich ab“, so Umweltberaterin Cornelia Franke-Röthemeyer von der Verbraucherzentrale NRW. „Blumentöpfe müssen zwar nicht, können aber problematische Zusätze oder bedenkliche Imprägnierungen enthalten. Außerdem gibt es Glasuren, die Schwermetalle wie Blei oder Cadmium freisetzen. Daher ist nicht auszuschließen, dass beim Erhitzen schädliche Substanzen in Lebensmittel übergehen. Aus diesem Grund sollten Verbraucher*innen zum Kochen und Backen ausschließlich Gegenstände verwenden, die auch für den Lebensmittelkontakt vorgesehen sind. Diese sind oft am sogenannten „Glas-Gabel-Symbol“ zu erkennen ‒ eine stilisierte Gabel neben einem Trinkglas, die auf dem jeweiligen Produkt zu finden sind. Außerdem ist der auf der Backform angegebene Temperaturbereich zu beachten. Bei Küchenkeramik sollten Sie generell nach einer Konformitätserklärung des Herstellers fragen, in der bestätigt wird, dass die Keramik gemäß der gesetzlichen Anforderungen für den Lebensmittelkontakt geeignet ist.“

Noch mehr Informationen in Form von Fragen und Antworten bietet die Online-Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe. Dort können Sie auch Ihre individuelle Frage zu Schadstoffthemen stellen und erhalten innerhalb weniger Tage kostenlos eine Antwort.

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