Holzrückearbeiten mit dem Pferd erledigt

Pferd, Stadtholz

Gemeinsam mit dem Kaltblut Adam arbeitet Gerhard Aschoff im Stadtholz. - © Stadt Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (pbm). Wofür sonst schwere Maschinen und Harvester im Einsatz sind, steht aktuell Gerhard Aschoff vom gleichnamigen Fuhrbetrieb aus Rheda-Wiedenbrück mit seinem Kaltblut Adam im Stadtholz: Die Holzrückearbeiten werden zu Pferd erledigt.

„Die Holzrückung mit Pferd ist eine traditionsreiche Methode, um möglichst bodenschonend die gefällten Bäume an die Rückegassen zu bringen. Dort werden die Stämme durch eine Maschine eingesammelt“, sagt Gerhard Aschoff. Die Rückegassen liegen meist bis zu 40 Metern auseinander. Ein Pferd jedoch ist extrem wendig und kann sich flexibel auf die jeweiligen Boden- und Waldgegebenheiten anpassen. So kann auch schnell der Baumstamm in eine andere Position gebracht werden.

Rund 6 Stunden kann ein Pferd im Schnitt gefällte Bäume beiseite ziehen. Nach drei Stunden folgt eine halbstündige Pause, in der es mit Futter und Wasser versorgt wird. „Grundsätzlich kann fast jedes Pferd Holz rücken“, erklärt Aschoff. „Das Tier muss vorher nur gut trainiert werden. Das ist alles eine Frage der Ausbildung und der Kondition.“

Nach der Fällung der Bäume vor vier Wochen kam Aschoff mit Adam ins Stadtholz, dort räumt er die gefällten Fichten (die vom Borkenkäfer befallen waren) zur Rückegasse. Mit knapp 900 Kilo verfügt das rheinisch-deutsche Kaltblut über enorme Kraft. Damit ohne Gefahr die Bäume gezogen werden können, hat Aschoff dem 7-Jährigen ein amerikanisches Geschirr angelegt. Mit längenverstellbaren Nylonsträngen und einem Kumt, das direkt auf der Pferdeschulter platziert ist, kann über das Geschirr und die Stahlkette ein Baumstamm an das Pferd gehängt werden.

Adam und Aschoff sind ein eingespieltes Team: Mit klaren Kommandos führt er das Kaltblut gekonnt durch den Wald und holt so manche Baumstämme aus den hintersten Ecken. „Adam ist ein segr ruhiges Pferd, das erleichtert die Arbeit“, weiß der Pferdebesitzer.

Für Förster Felix Rosinski vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe, der auch für den Forstbetriebsbezirk Rheda-Wiedenbrück zuständig ist, sind diese Bilder ungewöhnlich. Für ihn ist es das erste Mal ein Rückepferd im Einsatz zu sehen: „Die Kombination von Maschine und Pferd bei der Holzrückung ist sehr sinnvoll. Gerhard Aschoff und Adam beschädigen den Waldboden und die verbleibenden Bäume weitaus weniger, als eine Maschine es könnte“, sagt der Förster.

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