Freigänger-Katzen: Pferdeschutzhof Four Seasons appelliert an Katzenhalter

Rheda-Wiedenbrück (pbm). „Wer Tierschutz ernst nimmt, sorgt dafür, dass seine Freigänger-Katze kastriert ist.“ Für Ina Schweikardt gibt es keine Diskussion: Wer seine Katze frei laufen lässt, muss sie kastrieren, damit der Bestand wilder Katzen nicht ständig weiter wächst. Verwilderte Katzen vermehren sich explosionsartig. Das merkt die Chefin des Pferdeschutzhofes „Four Seasons“, die immer mehr Tiere unterbringen muss. Der Pferdeschutzhof kümmert sich im Auftrage der Stadt um Fundtiere und hat kaum noch räumliche Kapazitäten für die vielen Katzen.

Deshalb appellieren Schweikardt und Hans-Bernd Hensen, Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Umwelt, an alle Tierfreunde: „Die unkontrollierte Vermehrung bedeutet Leid für die Tiere selbst und für andere Tiere. Lassen Sie Ihr Tier kastrieren!“ Eine Kastration kann jeder Tierarzt, der eine Kleintierpraxis führt, vornehmen. Er informiert auch über die Kosten im Einzelfall.
Verantwortlich ist auch, wer Katzen anfüttert: „Damit übernimmt man Verantwortung für das Tier und dazu gehört auch die Kastration,“ erläutert Tobias Düpjohann, Tel.: 05242/963-230, tobias.duepjohann@rh-wd.de, der im Rathaus Ansprechpartner für das Thema ist. „Wer verwilderte Katzen ständig füttert, gilt als Halter!“ unterstreicht Düpjohann.

Der Pferdeschutzhof Four Seasons engagiert sich seit Jahren gemeinsam mit der Stadt Rheda-Wiedenbrück für die Kastration von wildlebenden Katzen, um weiteres Leid durch unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern. Hierbei führt der Pferdeschutzhof regelmäßig Kastrationen durch. Dafür kann er jetzt einen Zuschuss von 5.000 Euro des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) nutzen.
Hensen und Schweikardt freuen sich über diesen Anschub und hoffen, dass nun auch alle Katzenhalter ihren Beitrag zur Lösung des Problems leisten.

Verwilderte Katzen

Die Population verwilderter Katzen steigt seit Jahren. Daher hat die Stadt auch 2013 schon ihre Ordnungsbehördliche Verordnung dahingehend geändert, dass jeder Halter seine Freigängerkatze kastrieren und mit einem Mikrochip kennzeichnen muss – Ausnahmen für Züchter sind möglich.
Das LANUV Nordrhein-Westfalen hat zwischenzeitlich ein Förderprogramm aufgelegt, um dem Problem zu begegnen. Ziel der Förderung ist es, die sich stark vermehrende Population verwilderter Hauskatzen zu verringern. Denn laut Schätzungen des Tierschutzbundes leben in Deutschland mehr als zwei Millionen verwilderte Katzen auf der Straße. Sie haben keine natürlichen Feinde, jagen aber selbst zahlreiche Vögel und Kleintiere. Durch die hohe Population verbreiten sich Infektionen mit dem Fuchsbandwurm, Spulwürmern, Tollwutviren oder andere Krankheiten. Hieraus resultieren weitere Gefahren für Mensch und Haustiere. Ferner sind verschiedene Singvogelarten in ihrem Bestand gefährdet und auch im Straßenverkehr ergeben sich vermehrt Gefährdungen.

Weitere Informationen bekommen Katzenfreunde auch beim:

Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e. V.
Frau Schweikardt
Heideweg 42
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.: 05242/377604
info@pferdeschutzhof-four-seasons.de
www.pferdeschutzhof-four-seasons.de

Fragen zu Fundtieren beantwortet das Fundbüro im Bürgerbüro, Tel. 05242/963-0,
ordnungsamt@rh-wd.de

Die mobile Version verlassen