Rheda-Wiedenbrück (pbm). Ute Kappelhoff ist seit knapp einem Jahr im Amt. Als stellvertretende Schiedsfrau hilft sie, mögliche Konflikte und Streitigkeiten von Bürgerinnen und Bürgern Rheda-Wiedenbrücks beizulegen. Ihr Fazit: „Ich habe die richtige Wahl getroffen.“
Jeden Montag steht Ute Kappelhoff im Wechsel mit Schiedsmann Karl-Heinz Geurten zwischen 14 und 16 Uhr Rat- und Hilfesuchenden im Rathaus zur Verfügung. Aller Anfang war dabei schwer: „Mittlerweile bin ich sicherer geworden, aber zu Beginn habe ich noch häufig das Schiedsamts- und das Nachbarrechtsgesetz in die Hand genommen und nachgelesen“, erzählt Ute Kappelhoff schmunzelnd. Damals, als sie den Aufruf, sich für das Schiedsamt zu bewerben, gelesen hatte, war schnell klar, dass sie sich bewerben wird: „Die Kinder sind groß, ich wollte mich sozial engagieren und war auf der Suche nach einem Ehrenamt.“ Besonders interessant findet sie am Schiedsamt den Unterschied zum Gericht: Dort geht es um harte Fakten und endgültige Urteile. Als Schiedsfrau dagegen versucht sie die persönlichen Probleme herauszuarbeiten. „Mein Ziel ist es, dass sich die Beteiligten zu jeder Zeit in die Augen sehen und nach wie vor nebeneinander leben können“, sagt sie. Die meisten Schlichtungsgespräche drehen sich nämlich um klassische Nachbarschaftsstreitigkeiten wie zu hochgewachsene Hecken oder Kinderlärm.
Ute Kappelhoff, die nebenbei auch ehrenamtlich als Schöffin tätig ist und eine Übungsleiter B-Lizenz für den Reha-Sport hat, ist für fünf Jahre als Schiedsfrau gewählt und beim Amtsgericht vereidigt.
Wer von den beiden Schiedsleuten Karl-Heinz Geurten und Ute Kappelhoff an den jeweiligen Montagen im Rathaus zur Verfügung steht, kann der städtischen Internetseite entnommen werden. Telefonisch unter 05242 963 302 lassen sich auch während der Sprechzeiten Termine vereinbaren.
Jährlich sind es neben zahlreichen „Tür- und Angelgesprächen“ und Telefonauskünften etwa 21 Schlichtungsfälle, die zu rund 70 Prozent zu einer gütlichen Vereinbarung zwischen den streitenden Parteien führen. Das kann den beteiligten Personen viel Geld und vermeidbaren Ärger ersparen und den überlasteten Gerichten unnötige Arbeit abnehmen. Zuerst die Schiedsleute aufzusuchen hilft oft einen Prozess zu vermeiden.