Rheda-Wiedenbrück (pbm). Er schneidet die Kopfweiden, sammelt abgestorbene Äste ein, sorgt für genügend Nistmöglichkeiten und kümmert sich darum, dass die Natur sich wohlfühlt. Johannes Dresemann aus Lintel pflegt eine 450 Quadratmeter große Ausgleichsfläche und eine städtische Zuwegung hinter seinem Grundstück in der Libellenstraße. Der 57-jährige Förderschullehrer ist einer von zahlreichen Grünpflegepaten bei der Stadt Rheda-Wiedenbrück.
Die Freude am Naturschutz war sein Beweggrund, dass er sich vor rund 20 Jahren für diese Aufgabe bereit erklärte. „Ich freue mich, wenn sich die Tiere heimisch fühlen, wenn Schmetterlinge und Insekten, Vögel, Laubfrösche, Kröten und Molche sich dort tummeln und die Natur sich so ausbreiten kann, wie sie es braucht“, erzählt er. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Fläche so zu bearbeiten, dass alles im Einklang ist. Das ist für den Naturliebhaber kein Problem. Er greift ab und an zur Sense und hält somit Gras und Brennnesseln kurz, stapelt Totholz auf als Unterschlupf für die Tiere, schneidet regelmäßig die Kopfweiden auf der städtischen Zuwegung, kümmert sich um die Bäume auf der Fläche, damit sie nicht ineinander wachsen oder andere Dinge beschädigen und setzt auch schon mal neue Pflanzen aus der Region dort ein. „Mir macht es Spaß, weil ich hier auch vieles ausprobieren kann und sehe, wie viel Licht oder Schatten die Pflanzen benötigen“, erklärt er weiter.
Seit 2002 bestehen Pflegeverträge über Grünflächen zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung. Insgesamt sind es mittlerweile fast 500 Verträge mit einer Gesamtfläche von rund 7.800 qm. Pflegepaten kümmern sich überwiegend um Bodendecker oder Rasenflächen; Baumpflege gehört nicht dazu. Als Anerkennung und Aufwandsentschädigung bekommen die Grünpflegepaten jährlich 50 Cent pro Quadratmeter