Wilhelm-Schröder-Gedächtnis-Essen am 14. April

Gedeckter Tisch in einem Restaurant

Symbolfoto - © Envato Elements

Das Wilhelm-Schröder-Gedächtnis-Essen beruht auf einem Testament des Rentners Wilhelm Schröder aus Rheda. Darin verfügte er, dass zugunsten der Stadt Rheda auf seinem Hausgrundstück eine Hypothek in Höhe von 10.000 Goldmark eingetragen wird. Die Zinsen aus dieser Hypothek sollen nach seinem Tod für ein Festessen für alte Leute der Gemeinde Rheda und Nordrheda-Ems verwendet werden, das alljährlich am Sonntag nach dem Hochzeitstag der Eheleute Schröder (10. April) stattfinden soll.

Wilhelm Schröder wurde am 18.09.1843 geboren. Er verstarb 83-jährig am 17.12.1926. Seine Ehefrau Gertrud Schröder, geb. Hölscher, wurde im Jahre 1845 geboren (das genaue Datum kann nicht mehr festgestellt werden). Sie ist im Alter von 73 Jahren am 03.04.1918 verstorben. Die Ehe wurde am 10.04.1872 geschlossen. Die Eheleute lebten 46 Jahre lang in glücklicher Ehe. In Dankbarkeit für diese Zeit stiftete der Rentner das Gedächtnis-Essen.

Ein typisches Hochzeitsessen soll es sein. Die Speisefolge ist im Testament verfügt:

  1. Rindfleischsuppe mit Einlage
  2. Rindfleisch mit Zwiebelsoße
  3. Braten mit Salzkartoffeln, Gemüse und Kompott

Männer erhalten dazu ein Glas Bier und die Frauen ein Glas Limonade.

Entsprechend seinem Testament hätte das erste Gedächtnisessen im Jahre 1927 stattfinden müssen. Es fiel aber wegen zu geringer Zinseinkünfte aus. In den Jahren 1928 bis 1938 fanden insgesamt elf Gedächtnisessen statt. Von 1939 bis 1948 wurden die Zinseinkünfte direkt an Bedürftige verteilt. Seit 1949 findet das Schröder-Gedächtnis-Essen wieder jedes Jahr statt. In der Zeit von 1949 bis 2017 haben daran 3.633 Personen teilgenommen. In diesem Jahr wird das Wilhelm-Schröder-Gedächtnis-Essen zum 81. Mal ausgerichtet. Ferner wird in diesem Jahr der 100. Todestag von Gertrud Schröder begangen.

In diesem Jahr findet das Gedächtnis-Essen zwar ausnahmsweise an einem Samstag statt, der Ablauf erfolgt ansonsten aber wie er im Testament festgelegt wurde.

Im Jahre 1976 hat sich der Rat der Stadt bereitgefunden, das Angebot der derzeitigen Grundstückseigentümer auf Ablösung der Hypothekenlast anzunehmen. Bis heute hält die Stadt die schöne Tradition des Schröder-Gedächtnis-Essens aufrecht.

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