Naturschutzbeirat des Kreises berät über Häckererweiterung

Im Naturschutzbeirat (ehemals Landschaftsbeirat) des Kreises Herford wurde am 07.03. über die Erweiterungspläne der Küchenmöbelfirma Häcker beraten. Das Unternehmen Häcker hat seinen Hauptsitz in Rödinghausen und plant eine Betriebserweiterung.

Dazu benötigt Häcker eine 25-30 Hektar große Fläche. Bereits Anfang des Jahres sind 5 Flächen vom Beirat bereist worden. Alle 5 Flächen liegen im Umfeld des Stammsitzes in Rödinghausen oder Bünde. Über diese 5 Flächen hat der Naturschutzbeirat nach der Bereisung im Januar nun intensiv beraten.

Die Aufgabe des Beirates ist abzuwägen, ob die Ansiedlung eines Gewerbebetriebes unter Naturschutzaspekten auf diesen Flächen möglich sein könnte.

Der Vorsitzende des Naturschutzbeirats, Ullrich Richter, hat als Ergebnis der Beratung festgestellt, dass die Ausweisung einer so großen Fläche für einen Gewerbebetrieb, an welchem Standort auch immer, eine „dicke Kröte“ sei. Angesichts der immer weniger werdenden Frei- und Landschaftsflächen für die Natur und damit auch immer weniger werdenden Flächen für die Landwirtschaft, ist es eine große Herausforderung, eine 25-30 Hektar große Gewerbefläche auszuweisen.

In der Sitzung hat der Landrat des Kreises Herford, Jürgen Müller, die Bedeutung des familiengeführten Unternehmens für den Kreis Herford und die betroffenen Kommunen sowie für die Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Herford herausgestellt.

In der schwierigen Abwägung und kritischen Diskussion der unterschiedlichen Interessen und Anforderungen hat sich der Naturschutzbeirat im Ergebnis einmütig dafür ausgesprochen, dass der Planungsprozess fortgeführt werden kann. Dabei sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

Die vorgestellten Alternativstandorte sind zum Teil weiter auszuarbeiten. Dabei soll die Fläche an der Bünder Straße in Rödinghausen neben dem Standort an der Hansastraße näher betrachtet werden. Ein Standort unweit des Gutes Böckel wurde vollständig als ungeeignet bewertet.

Alle flächensparenden Ansätze wie beispielsweise Mehrgeschossigkeit, Stellplätze für Mitarbeiterfahrzeuge in Tiefgaragen, Optimierung von Lagerkapazitäten, kompakte Bauweisen sind über die bisher vorgestellten Ansätze hinaus in besonderer Weise zu beachten. Oberstes Ziel muss sein, möglichst wenig Fläche in Anspruch zu nehmen.

Weitere wichtige Planungsansätze: Das neue Küchenwerk ist umfangreich einzugrünen. Dazu gehören beispielsweise begrünte Dächer und Fassaden. Auch regenerativen Energien, z.B. Photovoltaik sollten berücksichtigt werden.
Für die weitere Beratung sind weitere Planungsdaten nötig. So müsse klar sein, in welchen zeitlichen Schritten die Fa. Häcker erweitern möchte.
Ein Vorhaben in dieser Größenordnung erfordert frühzeitig ein Kompensationskonzept. Dabei sind flächige Maßnahmen, die den großen Umfang des Vorhabens berücksichtigen, ebenso notwendig, wie Ansätze für qualitativ hochwertige Maßnahmen wie z.B. Gewässerrenaturierungen.

Der Naturschutzbeirat wird sich erneut mit der Erweiterung der Fa. Häcker befassen, sobald die Planungen fortgeschritten sind und auch die betroffenen Kommunen grünes Licht für die Erweiterung geben.

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