Werther-Theenhausen. Der SUV des Steinhageners steht schräg am Rand der Baustelle, abgesackt und hängen geblieben an dem großen gelben Verbau aus Stahl, der ansonsten die Baugrube sichert. Der Senior hat die Sperrung der Baustelle auf der Theenhausener Straße nicht nur ignoriert, er muss sie auch beiseite geräumt haben, um überhaupt so weit zu kommen. Dabei kam ihm offenbar die Mittagspause der Bauarbeiter gelegen. Die Baustelle ruhte mehrere Stunden, die beauftragte Baufirma spricht inzwischen mit Blick auf das Verhalten einiger Autofahrer von einer Gefahr für Leib und Leben ihrer Leute.
Die Theenhausener Straße, in der die Stadt Werther (Westf.) das Kanalnetz und der Kreis Gütersloh die Straße saniert, ist derzeit voll gesperrt. Eine weiträumige Umleitung ist ausgeschildert und trotzdem spielen sich täglich Szenen ab, die an der Vernunft einiger Verkehrsteilnehmer zumindest zweifeln lassen. Nicht nur der Senior aus Steinhagen in seinem SUV liefert dafür den Beweis. Gleicher Tag auf der Voßheide, einer Seitenstraße, die auf die Theenhausener Straße führt: Minutenlang diskutiert ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma mit einer Rentnerin, die ihren Pkw partout nicht wenden will. Im Gegenteil: Sie fährt immer weiter vor, sobald der Mann sich abwendet. Sie ist nicht die einzige, die auch hier das Schild mit der Straßensperrung ignoriert hat.
Um die Sicherheit der Bauarbeiter, der Anlieger und auch der Autofahrer zu gewährleisten, wird ab Montag, 17. Juni, dauerhaft ein Sicherheitsdienst an der Baustelle eingesetzt und eine Woche später, am 24. Juni, eine Schranke an der Theenhausener Straße und an der Voßheide installiert. Eine Schotterstraße soll nämlich gewährleisten, dass die Schulbusse – und nur die – die Baustelle passieren können. Für Autofahrer, die trotz Sperrungen versuchen eine Baustelle zu passieren, drohen nicht nur Schäden am eigenen Fahrzeug oder Gefahren durch die Baumaschinen. Sollte sich die beauftragte Baufirma entscheiden, den Schaden durch die zwangsweise Stilllegung der Baustelle bei dem ignoranten Autofahrer einzufordern, würde eine vierstellige Summe zusammen kommen.