Heutzutage ist das bekannte Holland Fahrrad bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass dieses Rad so populär geworden ist? Wir geben euch einen Überblick über die Geschichte des Hollandrades und ein paar Infos, was dieses Fahrrad so einzigartig macht.
Die Anfänge vom Hollandrad
Die ersten Fahrräder wurden im 19. Jahrhundert entwickelt und waren anfangs noch relativ primitiv und unbequem, aber sie waren ein großer Fortschritt gegenüber den bisherigen Fortbewegungsmitteln. Im Laufe der Zeit wurden die Fahrräder immer weiter verbessert und die ersten richtigen Fahrräder aus Holland wurden in den 1860er Jahren entwickelt. Das erste holländische Fahrrad war eine Nachbildung der englischen Fahrräder. In den 1880er Jahren kamen weitere Hersteller in Holland dazu, die sich dem Bau solcher Räder widmeten. Die besonderen Merkmale des Hollandrads waren zunächst Qualität und Langlebigkeit und weniger Innovationen.
Der Siegeszug des Hollandrades: Kultfahrrad für die Massen
Die Entstehung des Hollandrades ist eng mit der Niederländischen Fahrradrevolution der 1970er Jahre verbunden. In dieser Zeit wurden in den Niederlanden mehr Fahrräder pro Kopf verkauft als Autos. Das holländische Rad hatte einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten: Es war bequem, stabil und vor allem sicher. Die Konstruktion des Rahmens mit dem tiefen Einstieg ermöglichte es auch älteren oder kleinwüchsigen Menschen, das Rad problemlos zu nutzen. Zudem waren die Reifen relativ breit, was das Rad auch auf unebenem Bodern noch stabiler machte. Im Gegensatz zu anderen Ländern fuhren die Holländer bereits damals fast ausschließlich mit Fahrrädern zur Arbeit oder zum Einkaufen – eine Angewohnheit, die bis heute fortgeführt wird. Auch heute noch werden in den Niederlanden über 30 % aller Wege mit dem Rad zurückgelegt. Kein Wunder also, dass das holländische Rad weltweit so beliebt ist und inzwischen in vielen verschiedenen Variationen angeboten wird.
Die Merkmale des heutigen Hollandrads
- Ein großer und gut gefederter Ledersattel
- Der unverkennbare Rahmen ( bei Damenfahrrädern wird der Rahmen auch “Oma-Rahmen” genannt )
- Der Lenker ist relativ nah am eigenen Körper, sodass man eine bequeme Sitzhaltung einnimmt
- Die Arme/Händer werden durch die Sitzhaltung entlastet
- 3-Gangschaltung
- Ein Gepäckträger ( in der Regel 3-Gummibänder )
- Ein Körbchen vorne ( bei Damenrädern sehr beliebt )
Das Hollandrad findet den Weg nach Deutschland
Auch in Deutschland war in der Nachkriegszeit die sogenannten Hollandräder besonders beliebt. Dieser robuste Drahtesel waren ideal für den alltäglichen Gebrauch und konnte auch bei schlechten Witterungsbedingungen problemlos gefahren werden. Das Hollandrad war ursprünglich ein Rad für die Arbeiterklasse und wurde vor allem von Pendlern und Botenfahrern genutzt. Doch bald entdeckten auch andere Bevölkerungsgruppen das Potenzial des Fahrrads, beisspielsweise als Freizeitbeschäftigung. Immer mehr Menschen in Deutschland nahmen das Radfahren als Hobby auf und so entstand eine richtige Radkultur. Heute ist das Hollandrad immer noch ein beliebtes Fortbewegungsmittel in Deutschland. Es hat seinen kultigen Status längst behalten und ist aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken.