Die Energiekrise betrifft uns alle auf die eine oder andere Art und Weise – und viele der Hinweise, die uns gegeben werden, sind es zwar auf lange Sicht gesehen sicherlich wert, aber nicht unbedingt eine sofortige Entlastung des Geldbeutels. Sicherlich, jeder sollte auf erneuerbare Energien umsteigen und sich wenn möglich mit Solar- oder Kleinwindkraftanlagen ausstatten. Aber realistisch ist das auch nur für einen gewissen Prozentteil der Deutschen. Aber was kann sofort getan werden, um die monatlichen Beiträge so gut es geht herunterzufahren, ohne unbedingt auf Wesentliches verzichten zu müssen?
Überblick darüber verschaffen, was am meisten genutzt wird
Das ist zwar nicht immer unbedingt am einfachsten, gibt aber einen guten Einblick darüber, was für Geräte für eine gute Portion der Kosten verantwortlich sind. Machen Sie sich eine Liste darüber, was für elektronische Geräte sie außerhalb der immer aktiven Elektronik wie Kühlschrank oder Warmwasser benutzen – und wie viel. Und können diese Prozesse verkürzt oder gänzlich gestoppt werden? Die deutsche Verbraucherzentrale hat eine großartige Sammlung an alltäglichen Tipps zusammengestellt, wie mit kleinen (und auch etwas größeren) Abänderungen im Alltag der Stromverbrauch reduziert werden kann. Einzeln machen sie vielleicht auf den ersten Blick wenig Unterschied, addiert man allerdings mehrere zusammen, kann sich schon einiges aufhäufen.
Durchschnittlich ein Drittel unseres Stroms kommt durch Kommunikation und Unterhaltung – also Fernsehen, Spielekonsolen und Computer – hier gibt es also besonders viel Luft nach oben. Regelmäßige Zählerlesungen könne dann direkten Aufschluss darüber geben, wieviel eingespart wird.
Standby-Modi so gut es geht vermeiden
Eine unfassbar riesige Summe von vier Milliarden Euro pro Jahr gehen für Standby-Geräte flöten. Durchschnittlich sind das etwa 150-250 Euro pro Familie, die einzig auf Abruf gestellte Elektronik zurückzuführen ist. Oder auch: 20%. Ein Fünftel! Ein ganzes Fünftel der jährlichen Stromkosten sind lediglich Geräte, die warten. Hier gibt es also ebenfalls nicht nur große Einsparmöglichkeiten, sondern besonders dringlichen Handlungsbedarf. Das sind Kilowattstunden, die im Nichts enden – Sie haben ja nicht einmal was davon. Es sei denn, Sie zählen die paar Sekunden, die das Gerät schneller hochgefahren und nutzungsbereit ist. Aber sind die es wirklich wert? Dass ein Gerät im Stand-By-Modus ist, kann man im Normalfall schnell daran sehen, dass irgendwo ein kleines Lämpchen leuchtet – aber nicht alle sind so einfach ersichtlich. Am besten ist man damit bedient, ganz einfach alle Netzkabel zu ziehen – allerdings ist das auf Dauer recht umständlich und nicht alle Geräte sind einfach zugänglich. Steckdosenleisten mit Schalter, aber auch bedienbare Fernbedienungen für einzelne Steckdosen sind günstig zu bekommen und schnell installiert. Sogenannte „Master-Slave-Steckdosen“, bei denen es eine Hauptsteckdose auf Stand-By gibt, die die anderen Steckdosen auf der Leiste nur dann anschaltet, wenn das Hauptgerät aktiv ist, sparen ebenfalls viel Stand-By-Zeit ein – vor allem wenn sie beispielsweise für PC- oder TV-Systeme genutzt werden.
Im Ernstfall Finanzierungsmöglichkeiten finden
Mit dem Krieg in der Ukraine aber auch mit dem nationalen Abschalten der Kernkraftwerke ist der Strompreis in die Höhe geschossen – und für viele sind die Preise eine aktive Bedrohung. Im Ernstfall kann sich jedoch immer beispielsweise an Jobcenter oder Sozialamt gewandt werden, die in Situationen wie diesen Kredite ausgeben kann, die eine Bank nicht unbedingt bewilligt. Bei bereits bezogenen Sozialleistungen können die Rechnungen sogar teilweise oder gänzlich übernommen werden. Im schlimmsten Fall besteht auch die Möglichkeit der Nutzung eines Härtefallfonds, den so gut wie alle Bundesländer für solche Situationen erstellt haben.
Zusätzlich steht der Energieversorger gesetzlich in der Pflicht, einen Schuldenabbau anzubieten – so kann möglicherweise zu einer Ratenzahlung, statt eines Einmalbetrags gewechselt werden.