Weiterbildung wirkt. Wer bereit ist, Neues zu lernen oder vorhandenes Wissen zu vertiefen, kann davon persönlich und beruflich profitieren. Das in Mecklenburg-Vorpommern und anderen Bundesländern festgelegte Recht auf Bildungsurlaub unterstützt Arbeitnehmer gezielt dabei, sich stetig weiterentwickeln zu können – auch dann, wenn sie beruflich stark eingebunden sind. Doch der Bildungsurlaub ist nicht nur eine Bereicherung für Arbeitnehmer. Auch Unternehmen profitieren.
Mehr Raum für Bildung
Die Details zum Bildungsurlaub in Mecklenburg-Vorpommern sind durch das Gesetz zur Freistellung für Weiterbildungen für das Land Mecklenburg-Vorpommern geregelt. Das Bildungsfreistellungsgesetz legt fest, dass Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern Anspruch auf bis zu fünf bezahlte Arbeitstage im Jahr haben, die sie für Bildungsveranstaltungen nutzen können. Sinn und Zweck der Bildungsfreistellung liegen darin, Arbeitnehmern die Möglichkeit zu bieten, sich mit bestimmten Themen intensiver auseinanderzusetzen, Kompetenzen und Wissen zu erweitern und sich persönlich weiterzuentwickeln. Anspruch auf Bildungsurlaub haben alle Arbeitnehmer, die seit mindestens sechs Monaten in einem Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt sind und dort ihren Hauptarbeitsort haben. Anteilig zur Arbeitszeit haben auch Teilzeitkräfte ein Anrecht auf die Bildungsfreistellung.
Eine intensive Weiterbildung kann neben den Beruf zu einer logistischen Herausforderung werden. Die Bildungsfreistellung räumt Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern bis zu fünf zusätzliche bezahlte Tage jährlich neben dem Erholungsurlaub speziell für die Weiterbildung ein.
Bildungsurlaub – die Möglichkeiten im Überblick
In ihrem Bildungsurlaub können sich Arbeitnehmer ganz unterschiedlichen Themen widmen. Besonders beliebt sind:
- – Sprachkurse
- – Kurse zur Stressbewältigung und Resilienz-Trainings
- – Seminare zur politischen Bildung
- – Seminare und Workshops zu den Themen Kommunikation, Rhetorik, Präsentation und Konfliktlösung
- – Workshops zu Digitalisierung, Softwareanwendungen, Datenschutz und Medienkompetenz
- – Workshops zum Thema Führungskompetenz
Bei der Auswahl eines konkreten Seminars oder Workshops ist es wichtig, dass dieser offiziell für einen Bildungsurlaub anerkannt ist. Der Bildungsurlaub muss zudem mindestens acht Wochen vor Beginn des Kurses schriftlich und mit den wichtigsten Informationen zur Veranstaltung beim Arbeitgeber eingereicht werden. Wenn der Arbeitgeber den Bildungsurlaub nicht genehmigt, muss er dafür triftige Gründe wie betriebliche oder dienstliche Gründe angeben. Zudem muss die Ablehnung mindestens vier Wochen vor Beginn der Veranstaltung vorliegen. Ansonsten gilt die Bildungsfreistellung als bewilligt.
Bildungsurlaub als Investition in Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur
Der Vorteil eines Bildungsurlaubs für Arbeitgeber liegt auf der Hand: eine Auszeit vom Arbeitsalltag, neue spannende Themen, interessante Kontakte. Aber in der freiwilligen Weiterbildung liegt auch eine Chance für Arbeitgeber und Unternehmen. Wer seine Mitarbeiter in puncto Weiterbildung unterstützt, stärkt fachliche Kompetenzen. Viele Arbeitnehmer kehren nicht nur mit neuem Wissen und neuen Fertigkeiten, sondern mit neuer Motivation und Impulsen an den Arbeitsplatz zurück. Das gilt auch, wenn die Weiterbildung nicht in direktem Zusammenhang mit dem Job steht.
Darüber hinaus drücken Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter aktiv zu einer regelmäßigen Bildungsfreistellung ermutigen und sie bei der Umsetzung unterstützen, auf diese Weise nicht zuletzt ihre Wertschätzung aus. Damit wird nicht nur der Horizont der Arbeitnehmer erweitert, sondern auch ihr Vertrauen in das Unternehmen gestärkt und positiv auf die Motivation gewirkt.
Unternehmen, die Bildungsurlaube fördern, zeigen, dass sie moderne Arbeitsmodelle leben und das Entwicklungspotenzial ihrer Mitarbeiter ernst nehmen. Das kann sich auch positiv auf das Employer Branding auswirken. In Zeiten des Fachkräftemangels sind solche Signale ein Pluspunkt bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung.