Im Gebiet zwischen Hörste, Währentrup und Augustdorf – dem Bereich der Stapellager Senne – kam es in den vergangenen Monaten vermehrt zu illegalen Motocrossfahrten. Die Problematik ist insbesondere vom Truppenübungsplatz bekannt, allerdings scheint sich das Motocrossfahren auch auf die angrenzenden Schutzgebiete auszuweiten. Durch aggressive Fahrweise wurden bereits Spaziergänger und Reiter in gefährliche Situationen gebracht. Die untere Naturschutzbehörde bittet daher Spaziergänger und Besucher des Gebietes um aktive Mithilfe. „Wenn den Bürgern Motocrossfahrer auffallen, macht es Sinn, Anzeige zu erstatten. Eine Personenbeschreibung oder das Kennzeichen der Fahrzeuge helfen bei der Ermittlung der Verstöße“, erklärt Daniel Telaar, Leiter der unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Lippe. Dieter Kube, stellv. Fachgebietsleiter beim Regionalforstamt OWL, weist darauf hin, dass zur Dokumentation auch Aufnahmen der betroffenen Fahrer oder der Fahrzeuge hilfreich seien. Die Bürger sollten dabei allerdings unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit achten und keine Konflikte mit den Motocrossfahrern eingehen.
Naturschutz- und Forstbehörde, sowie das lokale Ordnungsamt und die Polizei arbeiten zusammen, um die illegalen Eingriffe zu unterbinden. Dabei sind sie aber auf konkrete Hinweise angewiesen. Das Fahren der Krafträder und auch von Mountainbikes abseits der Straßen im Schutzgebiet ist eine Ordnungswidrigkeit, die nach Bundesnaturschutzgesetz mit einer Geldbuße von bis zu 750 Euro geahndet wird.
Hintergrund
Bei der Fläche handelt es sich um ein Schutzgebiet mit einer sensiblen Flora und Fauna. Es zeichnet sich durch eine besondere Artenvielfalt aus und ist ein bedeutender Erholungsort. Durch die Fahrten abseits der ausgeschilderten Straßen wird die empfindliche Boden- und Krautschicht zerstört. Zudem ist eine Wiederaufforstung des Waldgebietes, das durch Trockenheit und den Borkenkäfer geschädigt ist, schwer möglich, wenn die Setzlinge überfahren werden. Dadurch leiden auch Lebensräume von verschiedenen Tierarten. Hinzu kommt, dass der Lärm und die Unruhe für die Wildtiere einen Eingriff in den Biorhythmus darstellen. In Trockenzeiten steigt durch die heißen Motoren zusätzlich das Risiko einer Waldbrandgefahr.“