Aktuell ist ein neues Pilotprojekt zur Einbindung von Eltern an den Kindertageseinrichtungen in Augustdorf angelaufen: Mit der „Sprachinformationsbox“ werden direkt in den Kitas wichtige Informationen zur Sprach- und Hörentwicklung von Kindern bereitgestellt – und das in neun Sprachen. Neben einem einfachen Kurztest zur kindlichen Sprachentwicklung enthält die Box auch Informationen dazu, wie wichtig und wertvoll Mehrsprachigkeit ist und spricht damit sowohl Eltern mit nicht-deutscher als auch mit deutscher Herkunftssprache an. Außerdem enthält die Box einen sogenannten Screening-Bogen, mit dem Eltern herausfinden können, wie gut die Entwicklung des Kindes in verschiedenen Bereichen des Hörens ist und in welchen Bereichen vielleicht noch Förderungsbedarf besteht.
Die Sprachinformationsbox ist in den sechs Kitas in Augustdorf jeweils so platziert, dass Eltern schnell darauf aufmerksam werden. „Wir möchten vor allem das Interesse der Eltern an der Sprachentwicklung ihrer Kinder fördern. Über die Box können sie sich in ihrer jeweiligen Muttersprache informieren und anschließend Rat bei Erzieherinnen, bei den Sprachheilberaterinnen oder Pädiatern suchen“, erklärt Dr. Berthold Gomm vom Bildungsbüro des Kreises Lippe, der die Sprachboxen in Kooperation mit Prof. Steffi Sachse von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sowie dem Institut für Frühpädagogik (IFP, München) zusammengestellt hat. „Das Sprachvermögen hat einen erheblichen Einfluss auf den gesamten Lebensweg eines Menschen. Daher ist es notwendig, die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern früh zu fördern“, betont auch Dr. Andreas Wulf, Bürgermeister der Gemeinde Augustdorf.
Die Sprachinformationsboxen werden seit Ende Januar flächendeckend in allen sechs Kitas in Augustdorf angeboten und stellen einen weiteren Baustein im Konzept „Bildung und Sprache (BuS) Augustdorf“ dar. „Uns ist wichtig, dass wir die Eltern als Partner bei der Förderung ihrer Kinder mit ins Boot holen, und ihnen keine Maßnahmen überstülpen. Die Sprachinformationsbox ist deshalb eine tolle Idee, über die wir mit den Eltern offen ins Gespräch kommen und gemeinsam die nächsten Schritte planen können“, sind sich die Leiterinnen der sechs Kindertageseinrichtungen einig. Die entsprechenden Materialien stellt der Kreis Lippe den Kindertageseinrichtungen kostenfrei zur Verfügung. „Sollte sich dieses Projekt als wirksam erweisen, möchten wir das Angebot auf weitere Kindertageseinrichtungen im Kreisgebiet ausdehnen“, blickt Markus Rempe, Leiter des Fachdienstes Bildung beim Kreis Lippe, in die Zukunft.
Bei Fragen und weiteren Informationen zur Sprachinformationsbox steht Dr. Berthold Gomm vom Bildungsbüro des Kreises Lippe unter b.gomm@kreis-lippe.de oder 05231/62-4812 zur Verfügung.
