Innerhalb von Minuten können viele Bad Lippspringer beim Heizen in die Komfortklasse aufsteigen. Mit wenigen Handgriffen, ganz ohne Dreck oder austretendes Heizungswasser. Denn sowohl Haus- und Wohnungseigentümer als auch die rund 4.400 Bad Lippspringer Mieterhaushalte können von Hand bediente Thermostate selbst gegen programmierbare Modelle austauschen. Energieberater Werner Tegeler von der Verbraucherzentrale im Stützpunkt Bad Lippspringe erläutert: „Der Austausch geht ganz einfach. Gut und sparsam heizen lässt sich aber auch mit herkömmlichen Thermostat-Köpfen. Entscheidend ist die richtige Einstellung.“
Was genau wird aber eigentlich eingestellt? „Die Zahl auf einem Standard-Thermostat gibt nicht an, wie heiß der Heizkörper wird, sondern wie warm der Raum werden soll“, erklärt Tegeler. Das sei vielen nicht klar. „Stufe drei einzustellen, hat den gleichen Effekt, wie 20 Grad in ein programmierbares Modell einzugeben: 20 Grad werden erreicht, aber nicht überschritten.“ Das Ganze auf Stufe fünf beschleunigen zu wollen, ende nur mit einem zu heißen Raum und Energieverschwendung.
Energie sparen können Verbraucher hingegen, indem sie nachts und bei Abwesenheit die Temperatur absenken. Jedes Grad weniger verringert den Energieverbrauch um rund sechs Prozent. Kühler als 16 Grad sollte es jedoch nicht werden, sonst droht Schimmel.
„Wer beim Aufstehen alle Thermostate hochdreht und vor der Arbeit wieder herunter, beim Heimkommen wieder rauf und nachts wieder runter, der macht alles richtig – ist aber auch ganz gut beschäftigt“, meint Tegeler. Für alle, denen das zu sportlich ist, seien deshalb programmierbare Thermostate eine gute Idee. In sie speichern die Nutzer vorab ein, wann es wie warm sein soll. Eine andere Möglichkeit sind vernetzte Thermostate im Smart Home, die auch von unterwegs gesteuert werden können.
„Welches System am sinnvollsten ist, hängt vom Alltag im jeweiligen Haushalt ab. Wer zu regelmäßigen Zeiten unterwegs ist, fährt mit programmierbaren Thermostaten gut. Wer eher spontan kommt und geht, ist oft mit Smart-Home-Lösungen besser bedient“, sagte Tegeler. Er empfiehlt allen Bad Lippspringern den Thermostat-Check unter www.verbraucherzentrale.nrw/thermostat. Der zeigt, was individuell zur Situation passt und gibt Spartipps. Auf der Webseite gibt es zudem viele weitere Infos.
Unterstützt wird der Thermostat-Check der Verbraucherzentrale durch Bad Lippspringe. „Gerade Mieter sollten sich mit den Möglichkeiten ihrer Thermostate vertraut machen und auch über einen Austausch nachdenken“, sagte Klimaschutzmanager Sascha Gödecke. Die Energiesparhelfer am Heizkörper seien schließlich, zusammen mit dem richtigen Lüften, ihre wichtigsten Stellschrauben für die Heizkosten. Mieter, die sich zum Austausch entschließen, müssen allerdings die ursprünglichen Thermostate aufbewahren. Denn beim Auszug kann der Vermieter fordern, dass sie wieder angebracht werden.
Bei allen Fragen rund um das Thermostat und die Heizungsregelung helfen die Energie-Experten der Verbraucherzentrale NRW weiter. Die persönliche Beratung im Rathaus Bad Lippspringe kostet pro halbe Stunde fünf Euro, und ist kostenfrei bei Vorlage entsprechender Nachweise.
Alternativ kommt beim Basis-Check eine Beraterin oder ein Berater in die eigenen vier Wände, nimmt den Strom- und Heizenergieverbrauch unter die Lupe und forscht nach den Ursachen für hohe Kosten. Kostenpunkt: 10 Euro. Termine gibt es unter 05252-26149, unter 0211 / 33 996 555 oder unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.