Am kommenden Montag (19.03.2018) startet der Neubau der Brücke der Oberbecksener Straße über die Strecke der Nordbahn. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits am gestrigen Donnerstag (15.03.2018) beginnen. Die Firma Becker aus Minden hat sich wegen des angekündigten Frosts allerdings aus ganz praktischen Gründen dagegen entschieden. „Gleich zum Beginn wird eine Baugrube erstellt, an der wir eine sogenannte Wasserhaltung anlegen müssen“, sagt der Projektleiter bei der Stadt Bad Oeynhausen, Jan-Martin Müller. Diese Wasserhaltung sorgt dauerhaft für eine trockene Baugrube und jetzt bei Frost würden die Tauchpumpen einfrieren. „Wenn die Baugruben und der Untergrund vorbereitet sind geht es an die Fundamente“, sagt Müller und ergänzt: „Für die Südseite an der Königstraße sollen da Mitte April der Beton kommen und anschließend bis in den Mai hinein das Widerlager, also die eigentliche Auflage für die Brücke gebaut werden.“ Auf der Nordseite sind diese Arbeiten erst etwas später möglich, da die Schalung nur in Sperrpausen der Bahn aufgebaut werden kann. Betroffen seien dann aber nur zwei Gütergleise und nicht wie beim Abriss der alten Brücke die gesamte Strecke. Beide Widerlager sollen Ende Juni fertig sein. „Danach fangen wir mit dem Überbau an. Da werden in einer Sperrpause für die Bahn die langen Stahlträger auf den Widerlagern platziert, die dann die tragende Konstruktion der neuen Brücke bilden.“ Konkret geplant ist das für den 29. Juni 2018. Danach kommt die Betonkonstruktion für die Fahrbahn auf diese Stahlträger. Ende August sollen die eigentlichen Brückenbauarbeiten abgeschlossen sein. Danach erfolgt der Straßenbau auf der Brücke selbst und über die neuen Widerlager von und zu Brücke. Projektleiter Jan-Martin Müller: „Mit allen Arbeiten, die dazugehören, wollen wir bis Ende Oktober fertig sein. Die Verzögerungen durch die aktuelle Frostperiode werden sich langfristig nicht auf den Bau auswirken.“ Gerade mit Blick aufs Wetter sei der Start des Neubau von vornherein auf Mitte März festgelegt worden.
Die alte Brücke über die Oberbecksener Straße war in den sechziger Jahren gebaut worden. Nach einer letzten Brückenprüfung stand fest, dass ein Neubau erfolgen muss. Die Planung und Vorbereitung hat fast fünf Jahre gedauert. „Allein bei den Sperrpausen haben wir eine Vorlaufzeit von mehr als drei Jahren“, erklärt Jan-Martin Müller einen der Gründe für diese lange Vorbereitungszeit. Die alte Brücke war in einer Sperrpause zwischen Weihnachten und Neujahr abgerissen worden. Der größte Teil der Brücke war von einem 650-Tonnen-Kran in einem Stück über den Gleisen ausgehoben worden und dann neben den Bahngleisen zerlegt worden. Dieses seltene Ereignis hatte trotz Frost und nächtlicher Stunde damals viele Schaulustige angelockt. Abriss und Neubau der Brücke kosten insgesamt rund 4,25 Millionen Euro. Allein 1,3 Millionen Euro davon entfallen auf den Abriss.