Bad Wünnenberg – Nach einem brutalen Raubüberfall auf einen Supermarkt am Zinsdorfer Weg, bei dem am Samstagabend drei Mitarbeiterinnen verletzt worden waren, hat die Polizei am Sonntag dank eines aufmerksamen Zeugen zwei Tatverdächtige festnehmen können.
Gegen Geschäftsschluss um 21.00 Uhr kamen zwei Personen in den Supermarkt. Die maskierten Täter bedrohten die drei Angestellten mit einer Schusswaffe. Sie stießen zwei Verkäuferinnen (49/51) zu Boden und fesselten die Frauen mit Klebeband. Die dritte Angestellte (56) musste die Kassen öffnen und das Geld in einen Rucksack packen. Anschließend wurde auch sie gefesselt. Vor ihrer Flucht sprühten die Täter die Marktmitarbeiterinnen mit Pfefferspray ein. Eine der gefesselten Frauen konnte ihre Fesseln lösen und auch ihre Kolleginnen befreien. Per Notruf verständigte ein Opfer die Polizei. Wegen der starken Augenreizungen kamen die drei Angestellten zunächst in ein Krankenhaus nach Paderborn. Später wurden sie mit einem Rettungswagen in eine Klinik nach Bielefeld gebracht und dort weiter ambulant behandelt.
Nachdem die Fahndung nach Tatverdächtigen am Abend ergebnislos verlief, meldete sich am Sonntag ein Zeuge, der entscheidende Hinweise geben konnte. Der Zeuge hatte Kenntnis von dem Überfall und vage Täterbeschreibungen. Er meldete zwei gebrochen Deutsch sprechende Personen, die mit einigem Gepäck an einer Bushaltestelle in Haaren in den Linienbus nach Paderborn eingestiegen waren. Die Polizei stellte den Bus in Paderborn-Mönkeloh. Durchsuchungen der beiden beschriebenen Männer brachten eine höhere Summe Bargeld zum Vorschein. In einer Tüte entdeckten die Beamten eine Schusswaffe und weitere Beweismittel. Die beiden 26 und 41 Jahre alten Männer und ein weiterer Verdächtiger (20) wurden vorläufig festgenommen. Zwischenzeitlich fand ein anderer Zeuge Teile der Täterbekleidung am Ufer der Afte auf. Die Beweismittel wurden ebenfalls sichergestellt. Der 20-Jährige war nicht an der Tat beteiligt und wurde noch am Sonntag aus dem Gewahrsam entlassen.
In den Vernehmungen räumte einer der aus Algerien stammenden Tatverdächtigen seine Beteiligung an dem Raubüberfall ein. Er hatte vor seiner Festnahme geplant, sich nach Frankreich abzusetzen. Beide Tatverdächtige befinden sich weiterhin im Polizeigewahrsam. Die Entscheidungen über Haftanträge stehen noch aus.
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