Bielefeld – AR / Bielefeld – Die Polizei Bielefeld arbeitet die Vorfälle in der Silvesternacht in Neuen Bahnhofsviertel intensiv auf. Zur Aufklärung der Delikte in der Silvesternacht sind zurzeit 20 Polizeibeamte in einer Ermittlungsgruppe tätig. Nach Auswertung der bei der Polizei vorliegenden Informationen ergibt sich momentan folgendes Bild.
Polizeibeamte waren an Silvester in der Innenstadt und insbesondere am Boulevard im Rahmen des Konzeptes „Sichere Innenstadt“ präsent. Diese Aktivitäten führt die Polizei Bielefeld seit Jahren an jedem Wochenende im innerstädtischen Bereich durch. Wie bei anderen größeren Events mit einer Vielzahl von Besuchern, mussten Polizeibeamte auch im Bereich des Boulevards in der Silvesternacht einschreiten. In der Nacht hielten sich am Boulevard, insbesondere zum Jahreswechsel, mehrere hundert Besucher auf, die dort eine große Party feierten. Das Abbrennen von Pyrotechnik führte immer wieder zu kritischen Situationen, die von den Beamten vor Ort, auch durch direkte Ansprache, entschärft werden konnten. In der Spitze 50 – 60 Personen mit Migrationshintergrund versuchten mehrfach in der Nacht in eine Diskothek zu gelangen. Dieses wurde von Türstehern, teilweise mit Unterstützung durch Polizeikräfte verhindert, bzw. hatte sich die Situation, bei Eintreffen der Polizei, bereits wieder beruhigt. Die noch angetroffenen Personen erhielten Platzverweise, denen sie auch nachkamen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen bleibt es bei der Schätzung von insgesamt 150 Personen mit Migrationshintergrund, die sich in der gesamten Nacht am Boulevard aufhielten. Diese Personen haben sich aber nicht, bis auf die beschriebenen Versuche, ständig in großen Gruppen vor den Diskotheken aufgehalten. Vielmehr hatten sie sich in mehreren kleineren Personengruppen, unterschiedlicher Größe, auf der Fläche des Boulevards verteilt. Ihr Verhalten wird von den eingesetzten Polizeikräften als „touristisch orientiert“ bezeichnet. Nach den bisherigen Erkenntnissen haben aber einzelne Täter oder kleine Tätergruppen folgende Straftaten begangen:
Insgesamt wurden 17 Straftaten im Bereich Boulevard und eine Anzeige zu einer Beleidigung auf sexueller Grundlage in einer Diskothek in der Meller Straße bei der Polizei angezeigt.
Es liegen somit zurzeit insgesamt fünf Anzeigen von sechs Frauen vor, die von Tätern sexuell bedrängt wurden.
Am Boulevard sind dieses: Eine Anzeige wegen sexueller Nötigung und drei Anzeigen wegen Beleidigung auf sexueller Basis. Diese Anzeigen wurden erst nach Aufruf in den örtlichen Medien Tage später erstattet. Der in den Medien erhobene Vorwurf Polizeibeamte hätten von einer Anzeigenerstattung abgeraten, hat sich bisher nicht bestätigt. Die Anzeigenerstatterinnen beschrieben die Täter als Männer mit Migrationshintergrund. Die Ermittlungen hierzu dauern an. Den geschädigten Frauen wurde im Rahmen von Opferschutzgesprächen Hilfsangebote unterbreitet.
Zehnmal wurden Diebstahlsdelikte angezeigt. Hauptsächlich hatten es die Täter auf Portemonnaies oder Mobiltelefone abgesehen. Ein Täter nahm in einem Lokal eine Handtasche an sich und versuchte ein Portemonnaie zu stehlen. Der 24-Jährige, aus Nordafrika stammende, wurde vorläufig festgenommen. Ein 19- und ein 29-Jähriger aus Nordafrika wurden mit einem gestohlenen Mobiltelefon angetroffen und ebenfalls vor-läufig festgenommen, genauso wie ein 23-jähriger Nordafrikaner.
Bei zwei Körperverletzungsdelikten wurden ein 19- und ein 26-Jähriger Nordafrikaner im Eingangsbereich zu einer Diskothek verletzt.
Ein Zeuge beobachtete zwei Täter bei einer Sachbeschädigung an einem Fahrzeug. Nach Zeugenhinweisen soll es ich um Personen aus dem arabischen Raum handeln. Sie hatten eine Fahrzeugscheibe eingeschlagen.
Wie bereits berichtet, bittet die Polizei weiterhin Zeugen, die Bilder oder Filmaufnahmen in der Silvesternacht gemacht haben, mit uns unter der Telefonnummer 0521 / 545-4471 Kontakt aufzunehmen. Aus rechtlichen Gründen ist ein Besuch beim Polizeipräsidium erforderlich. Sie sollten den Weg nicht scheuen – helfen Sie mit, die Straftaten aufzuklären.
Die Polizei wird weiterhin alles daran setzen, die Vorgänge umfänglich zu klären.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Bielefeld
Leitungsstab/ Pressestelle
Kurt-Schumacher-Straße 46
33615 Bielefeld
Achim Ridder (AR), Tel. 0521/545-3020
Sonja Rehmert (SR), Tel. 0521/545-3232
Kathryn Landwehrmeyer (KL), Tel. 0521/545-3021
Michael Kötter (MK), Tel. 0521/545-3022
Hella Christoph (HC), Tel. 0521/545-3023
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Außerhalb der Bürodienstzeit: Leitstelle, Tel. 0521/545-0
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