Bielefeld – #Bielefeld / #Höxter – Die Ermittlungen der MK „Bosseborn“ laufen weiter auf Hochtouren. Die 40-köpfige Mordkommission geht Hunderten von Spuren und Hinweisen nach. Mittlerweile sind 71 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen, wobei sich daraus bislang keine Erkenntnisse zu weiteren Opfern ergeben haben. Auch wenn das Landeskriminalamt NRW bei der Untersuchung der Spuren unterstützt, dürfte die Auswertung der sichergestellten Gegenstände noch Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen.
Neben der Aussage der Beschuldigten Angelika W., es habe im Jahr 2012 einen Kontakt zu einem Polizeibeamten einer Polizeiwache im niedersächsischen Uslar gegeben, sind der Mordkommission aufgrund von Äußerungen der Angelika W. zwei weitere Situationen in Ostwestfalen bekannt geworden, bei denen das beschuldigte Paar im Beisein eines Opfers Kontakt zur Polizei hatte.
Am 06.06.2014 kam es demnach auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes an der Brenkhäuser Straße in Höxter zu einem Streit zwischen Angelika W. und dem Opfer Anika W., aufgrund dessen Zeugen die Polizei zur Hilfe riefen. Nach den Ermittlungen der MK „Bosseborn“ wurde der Streit von den eingesetzten Polizeibeamten ohne weitere Maßnahmen geschlichtet. Für die Beamten stellte sich die Situation als Beziehungsstreit zweier Frauen um einen Mann dar, ohne dass Hinweise auf Straftaten vorlagen.
Am 26.07.2014 meldete ein Ehepaar der Polizei über Notruf eine Beobachtung zu einer offensichtlich eingeschüchterten Frau mit Verletzungen im Gesicht auf der Rücksitzbank eines Fahrzeuges im Bereich einer Tankstelle an der Oerlinghauser Straße in Bad Salzuflen-Schötmar. Ermittlungen der MK ergaben, dass sich zur Einsatzzeit die beiden Beschuldigten Angelika W. und Wilfried W. mit ihrem Opfer Anika W. in dem Fahrzeug befanden. Nach bisherigen Erkenntnissen verstarb Anika W. circa eine Woche später. Die damals erfolgte polizeiliche Überprüfung hatte keine Hinweise auf das Vorliegen einer Straftat ergeben. Die dazu inzwischen durch die MK vernommenen Polizeibeamten konnten sich nicht mehr an Details des damaligen Einsatzes erinnern, daher soll die Beschuldigte Angelika W. in einer weiteren Vernehmung dazu befragt werden.
Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat die beschriebenen Polizeieinsätze im Hinblick darauf geprüft, ob gegen die eingesetzten Polizeibeamten der Vorwurf der Unterlassenen Hilfeleistung oder anderer Straftaten zu erheben ist. Nach den bisherigen Erkenntnissen zu den Polizeieinsätzen liegt auf der Grundlage des derzeitigen Ermittlungsstandes kein Anfangsverdacht einer Straftat vor.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Bielefeld
Leitungsstab/ Pressestelle
Kurt-Schumacher-Straße 46
33615 Bielefeld
Achim Ridder (AR), Tel. 0521/545-3020
Sonja Rehmert (SR), Tel. 0521/545-3232
Kathryn Landwehrmeyer (KL), Tel. 0521/545-3021
Michael Kötter (MK), Tel. 0521/545-3022
Hella Christoph (HC), Tel. 0521/545-3023
http://www.polizei.nrw.de/bielefeld
Außerhalb der Bürodienstzeit: Leitstelle, Tel. 0521/545-0