32257 #Bünde – (um) Ein unglaublicher Betrugsfall widerfuhr seit Februar 2016 einer älteren Dame aus dem Kreis Herford. Die alleinstehende Frau rief eines Tages im Frühjahr ein Mann an, der sich als Kriminalbeamter ausgab. Er gab sich dabei als “Kriminalkommissar Stein von Interpol Wiesbaden” aus und schlich sich äußerst geschickt in das Vertrauen der Rentnerin ein. Es gelang ihm, die Frau davon zu überzeugen, dass sie Opfer einer Straftat geworden ist. Angeblich soll sich in ihrem “Ersparten” Falschgeld befinden. Um das zu überprüfen, käme ein Kollege vorbei und würde das Geld abholen, verspricht der Betrüger. Wenn der Beamte vorbei kommt, ruft der angebliche Kriminalkommissar vorher an und sagt Bescheid. Der Gauner schaffte es tatsächlich, dass die Seniorin in den vergangenen sechs Monaten immer wieder Teilbeträge ihres Ersparten bei der Bank abhob. Insgesamt entstand so ein Schaden von etwa 70.000.- Euro. Mehrfach holte ein unbekannter Komplize die Geldbeträge ab. Bis vor wenigen Wochen funktionierte die Masche, bevor die ältere Dame die Polizei einschaltete. Die Täter hatten es bis dahin geschafft, die Frau im Glauben zu lassen, das Geld werden sie bald wieder “in echten Scheinen” zurück überweisen. Die Polizei konnte diesen Fall jetzt klären. Ein 37-Jähriger ist als Kurier dieser Taten dringend verdächtig. Er konnte in einem Fall in Süddeutschland festgenommen werden. Er wurde durch die dortige Staatsanwaltschaft und das Gericht in Untersuchungshaft gebracht. Er steht im Verdacht in mehreren Fällen im Bundesgebiet bei den Betrügereien mitgeholfen zu haben. Der Festgenommene schweigt zu seinen Hintermännern. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor dieser aktuellen Betrugsmasche. Immer wieder gelingt es den Anrufern sich in das Vertrauen der vornehmlich älteren Opfer einzuschleichen. Die Täter hypnotisieren die Angerufenen regelrecht und schaffen teils Legenden mit anderen Personen wie Gerichtsvollziehern oder Staatsanwälten aufzubauen. Die Betrogenen werden in den Glauben versetzt, sie haben es mit echten Polizeibeamten zu tun. In vielen Fällen gelingt es ihnen sogar technisch die Telefonnummer echter Polizeibehörden oder der Ortsvorwahl und am Ende 110 mitzuteilen. In allen Fällen kommen die Täter irgendwann auf Geld bzw. eine unmittelbare Geldübergabe zu sprechen. Überweisungen oder Verzögerungen werden nicht akzeptiert. In der Regel werden Sie zu absoluter Verschwiegenheit und dazu überredet, bei Ihrem Geldinstitut hinsichtlich der Verwendung des Geldes die Unwahrheit zu sagen. Spätestens bei dem Wort “Geld” müssen Sie misstrauisch werden und auflegen. Ziehen Sie dann Angehörige hinzu und reden über den Sachverhalt. Echte Ermittler sprechen mit Ihnen nicht über eine Geldübergabe am Telefon. Niemals fordern Sie echte Behörden telefonisch zu einer Geldübergabe auf. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei. Weitere Verhaltenstipps erhalten Sie im Netz unter www.polizeiberatung.de oder bei jeder polizeilichen Beratungsstelle.
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(um) Uwe Maser
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