Detmold. „Ach, hier dürfen nur Leute parken, die in den Zug umsteigen?“, „Ich hole nur jemanden vom Zahnarzt ab!“ und „Ich habe mich schon gefragt, wie lange ich hier wohl noch stehen kann, ohne dass jemand mitkriegt, dass ich nur zur Arbeit in die Stadt gehe“ – das sind nur drei der Reaktionen, die Mariora Ivan, Rita Tünte und Detlef Wehrmann von der Stadt Detmold hören, als sie am Montagmorgen auf dem Park+Ride-Parkplatz am Bahnhof kontrollieren. Schade, denn wären die drei Personen in den Zug gestiegen, hätten sie von Detlef Wehrmann als kleines Dankeschön fürs „richtig parken“ einen Müsliriegel oder einen Apfel mit auf den Weg bekommen.
Seit August letzten Jahres steht der P+R-Parkplatz für Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs kostenlos zur Verfügung. „Wir haben festgestellt, dass dort viele stehen, die einfach nur in die Stadt gehen und so die Parkplätze für die eigentlich Parkberechtigten blockieren“, erklärt Detlef Wehrmann von der Stabsstelle Mobilität. Zusammen mit Kolleginnen des Detmolder Ordnungsamtes spricht er daher in dieser Woche morgens die Parkenden an und fragt, ob sie in den Zug oder einen Überlandbus einsteigen. Lautet die Antwort ja, gibt’s ein freundliches Dankeschön und die kleine Wegzehrung. Bei nein werden die Betroffenen höflich gebeten, ihr Auto umzuparken. Die Bilanz ist ernüchternd: „Auf etwa einen ‚Richtigparker‘ kommen vier Falschparker“, so das Fazit von Detlef Wehrmann. Dazu kommen die Autos, die direkt wieder wenden, sobald sie die leuchtende Warnjacke von Detlef Wehrmann an der Treppe zur Kreuzung Industriestraße/Paulinenstraße stehen sehen. In dieser Woche wird er noch zweimal den Parkplatz kontrollieren, in den nächsten Wochen gibt es weitere Termine. „Wir möchten diejenigen belohnen, die richtig parken, und diejenigen, die falsch stehen, darauf hinweisen. So setzt sich hoffentlich in den Köpfen fest, dass dies ausschließlich ein Park+Ride-Parkplatz ist“, erklärt Detlef Wehrmann. Ansonsten müsse man darüber nachdenken, dass die Parkenden künftig einen Nachweis an ihrem Auto anbringen müssen, bevor sie in Bus und Bahn umsteigen. Vorher versuchen es Mariora Ivan, Rita Tünte und Detlef Wehrmann aber erst noch mal mit persönlicher Überzeugung.