Bei den letzten Festivals legten die DJs des kleinsten Radiosenders der Niederlande „Radio Barkas“ fantastische Vintage-Sounds aus den frühen fünfziger und sechziger Jahren, natürlich in Vinyl, auf. In diesem Jahr sind neben den entspannten Sounds von „Radio Barkas“ im Schlosspark zwei weitere, von Tristan Kruithof konzipierte Acts unter dem Banner von exoot bei der Bildstörung 2018 zu Gast.
Ein Autobianchi verwandelt sich auf magische Weise in ein Goldfischaquarium auf vier Rädern, mit einem Kerl hinterm Lenkrad, der ein wenig verdächtig erscheint. Scubabianchi spielt mit dem Publikum und überrascht es mobil in der Stadt. Im Schlosspark wird ein umgebauter Velorex zur Spielstation und zum kleinen Open-Air-Kino. Filme, Programme und Trailer werden auf vier Bildschirme projiziert. Das Publikum spielt mit exoot auch ein legendäres Computerspiel… in 3D. Die vier Bildschirme spornen das Publikum an, die höchste Punktzahl des Tages zu knacken.
Auch die französische Compagnie DYNAMOGèNE aus Nîmes ist ein altbekannter Gast bei der Bildstörung. Dieses Jahr zeigen sie die Premiere des Ciné-Concerts Mécanique. Die verrückten Instrumenten-Tüftler kommen mit einer anarchisch-poetischen Maschinen-Musik-Film-Installation. Das Bühnenbild ist eine Baracke aus Alteisen, die wie eine Musikfabrik mit einer großen Kinoleinwand aussieht. Drei Maschinisten versuchen verzweifelt, ein mechanisches Film-Konzert zu organisieren, das selbstgedrehte Kurzfilme zum Thema Revolution auf die Leinwand bringt. DYNAMOGèNE inszeniert eine überdimensionale Musik-Box als unterhaltsame Theater-Kino-Show und versucht, verschiedene Fragen zu beantworten: Hat George Mellies gewusst, wie man Molotov-Cocktails baut? Hat er, wie Leó Ferée behauptet, Martini dazu gemischt? Antworten auf diese und andere originelle Fragen gibt es beim Ciné-Concert-Mécanique.
Außerdem dabei: „De Stijle Want…“ mit einer neuen Zirkus-Show, die nur zwei Minuten dauert! in einem Zelt für 15 Personen. Worum es geht bleibt, wie immer bei De Stijle, Want…, geheim. Garantiert ist jedoch die Überraschung! Wer die letzten Shows von De Stijle, Want… bei der BILDSTÖRUNG verpasst hat, bekommt dieses Jahr eine neue Chance, diesen außergewöhnlichen Zirkus zu sehen.
Ein neuer Künstler für das Detmolder Publikum ist Joan Català aus Spanien.
Pelat ist mehr als ein Stück Straßentheater. Anspielungen an katalanische Rituale, meisterhafte Körperbeherrschung und großartige Artistik, ansteckende Spielfreude machen aus Pelat ein kollektives Spiel. Es verschwinden Grenzen zwischen Zuschauer und Bühne, ebenso die zwischen Tanz, Circus und Performance. Pelat magnetisiert mit Stille, Erwartung, Stärke, Anspannung und der magischen, spontanen Lust am Mitmachen. Joan Català verzaubert mit seiner Show, in der Tanz, Zirkus, Theater und Performance ineinander übergehen und die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen. Català will mit diesem Stück die Handarbeit ohne moderne technologische Mittel in den Mittelpunkt stellen. Es soll ein Dialog zwischen dem Menschen und dem Objekt sein, in dem die Geste der Vorstellungskraft in einem vergänglichen Ritual Raum zum Teilen von Erfahrungen und Verantwortung bietet.
Pelat ist das erste Stück von Joan Catalá i Carrasco. Nach Ausbildung und Studium in Bildender Kunst, Theater, Circus und Tanz hat er bei vielen renommierten Gruppen internationale Bühnenerfahrung gesammelt, unter anderem bei: Circo Klezmer, Mudanzas, Circo Sincler, Bolna Kist, Daraomai, La Fura dels Baus, Sarruga, Mal Pelo.