Gütersloh – Kreis Gütersloh – Seit 2008 läuft das Projekt „Schutzengel“ im Kreis Gütersloh mit großem Erfolg. Junge Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren können sich als sogenannte Schutzengel registrieren und übernehmen damit die Aufgabe, auf sich und Gleichaltrige im Straßenverkehr zu achten. So sollen auch durch das aktive Einschreiten der Schutzengel mögliche schwere Unfälle verhindert werden. Im Vordergrund stehen die wichtigsten Ursachen von schweren Verkehrsunfällen, wie Alkohol und Drogen, „fehlender Gurt“, überhöhte Geschwindigkeit und zunehmend auch die verbotene Handy-Nutzung.
In einem ersten Projektzeitraum (2010 bis 2014) gelang es, die Zahl der Verunglückten in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen zu senken. Um das Schutzengel-Projekt laufend zu verbessern und die Wirksamkeit abzuschätzen, wird das Projekt durch die Hochschule Bochum wissenschaftlich begleitet. Die wissenschaftliche Begleitung wird wiederum durch die Eugen-Otto-Butz Stiftung finanziell unterstützt.
Neben anhaltend hohen Registrierungszahlen (mehr 20.000 registrierte Schutzengel) können auch die wissenschaftlichen Ergebnisse den Erfolg des Projektes „Schutzengel“ belegen. Neben einer zweiten Onlinebefragung unter 1.600 registrierten Schutzengeln hat die Hochschule Bochum in einer bundesweit einzigartigen Langzeitbetrachtung der Unfallentwicklung nun festgestellt, dass das Projekt Schutzengel auch langfristig zur Reduktion von Unfällen mit Beteiligung junger Fahrer beiträgt.
Untersucht wurden im Langzeitvergleich in den Jahren 2002 bis 2014 die Verunglücktenzahlen im Kreis Gütersloh. Ein Vorher-Nachher Vergleich der Zeiträume 2002 bis 2007 mit 2009 bis 2014 zeigt dabei einen statistisch signifikanten Rückgang der Verunglücktenzahlen im Kreisgebiet.
Besonders erfreulich ist, dass die für Gütersloh verzeichneten Rückgänge der verunglückten jungen Menschen durchweg massiver als im Landesdurchschnitt und in den eigens für das Projekt ausgesuchten Kontrollkreisen ausgefallen sind.
Erstmals wurden auch die Unfallursachen „Alkohol“ und „nicht angepasste Geschwindigkeit“ betrachtet, die in der Altersgruppe der jungen Fahrer häufig zu besonders schweren Unfällen führen. Auch hier zeigen sich ein signifikanter Rückgang und ein besseres Bild als im NRW-Durchschnitt.
Neben der vielschichtigen Langzeituntersuchung konnte in einer bereits zum zweiten Mal durchgeführten Online-Befragung im Jahr 2014 zudem die ernsthafte Motivation und die Aktivitäten der Schutzengel im Sinne des Projektes bestätigt werden. Rund 80% gaben an, helfen zu wollen und über 70% sind auch schon als Schutzengel aktiv geworden. Auch die Aktivitäten der sog. aktiven Schutzengel, die das Projekt in den Gütersloher Fahrschulen vorstellen, wurden in der Befragung sehr positiv bewertet. Über 1.600 Schutzengel hatten an der Onlinebefragung teilgenommen.
Die Projektpartner Polizei, Kreisverwaltung und Verkehrswacht sehen sich in ihrem Bemühen bestätigt und möchten mit einer bereits im diesem Jahr verkündeten Verlängerung der Projektlaufzeit zum Jahr 2018 einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Unfälle unter der Beteiligung von jungen Fahrern weiter reduzieren.
Der hohe Erfolg des Projekts soll aber auch weitere junge Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren motivieren, sich aktiv als Schutzengel zu engagieren. Weitere Informationen zum Abschlussbericht der Hochschule Bochum zur wissenschaftlichen Begleitung des Projekts und die Möglichkeit sind als Schutzengel zu registrieren auf www.be-my-angel.de
Danke an alle Schutzengel!
Rückfragen bitte an:
Polizei Gütersloh
Pressestelle Polizei Gütersloh
Telefon: 05241 869 0
E-Mail: pressestelle.guetersloh@polizei.nrw.de