Gütersloh – Gütersloh – Corinna Brambach vom Gütersloher Seniorenbeirat organisierte eine Informationsveranstaltung für ältere Menschen im Stadtteil Pavenstädt. In den Räumen der Kreispolizeibehörde Gütersloh informierte Kriminaloberkommissar und Kriminologe Marco Hein interessierte Seniorinnen und Senioren über aktuelle Erscheinungsformen der Kriminalität und bisher wenig bekannte Betrugsmaschen. Eine davon ist das sog. “Romance Scamming”. Bei dieser modernen Variante des Heiratsschwindels, nehmen die Täter über das Internet Kontakt zu potentiellen Opfern auf. Dies geschieht über soziale Netwerke wie “Facebook”, über Online-Partnerbörsen, Chats, Messenger oder per Email. Es folgt ein oft mehrmonatiger reger Kontaktaustausch per Email und Telefon mit den meist englischsprachigen Tätern. Diese geben häufig vor, aus Nordamerika, Großbritannien oder Südafrika zu kommen. Sobald die Täter sicher sind, dass sich die Opfer Hals über Kopf in sie verliebt haben, versprechen sie nach Deutschland zu reisen. Doch es kommt ihnen immer eine berufliche Auslandsreise dazwischen. Die Täter geben vor, bei dieser in eine Notlage geraten zu sein und bitten die Opfer um einen Geldtransfer per “Western Union”, “Moneygram” oder “Paysafe”. Manche Täter bitte auch um die Übersendung von Pass- und Ausweiskopien oder die Weiterleitung von Geld, Briefen oder Paketen.
Die Polizei empfiehlt:
- Antworten Sie nicht auf Kontaktanfragen in englischer Sprache! Insider gehen davon aus, dass 95 % der englisch sprechenden Kontakte auf deutschen Dating-Seiten Romance Scammer sind!
- Antworten Sie nicht, wenn sie schon nach dem ersten Onlinekontakt mit ellenlagen Mails voller schwülstiger Liebesschwüre überhäuft werden!
- Lassen Sie sich von ihrer Bank oder der Polizei beraten, wenn Sie Geld per Western Union oder Moneygramm ins Ausland transferieren sollen! Betrüger missbrauchen diese Geldtransferangebote für ihre Straftaten!
- Versenden Sie keine Ausweis- oder Passkopien per Email!
- Leiten Sie weder Geld (Konto) noch Päckchen oder Briefe weiter! Sie könnten sich strafbar machen!
- Geben Sie den Namen ihrer Internetbekanntschaft mit dem Zusatz “Scammer” in einer Suchmaschine ein! In vielen Fällen kann ihr Verdacht bereits dadurch bestätigt werden!
Weiter Themen waren die Betrugsmaschen “Enkeltrick”, “Falsche Polizeibeamte”, “Gewinnversprechen” und der Betrug im Rahmen von Kaffeefahrten. In diesem Zusammenhang wurde auch über das Call-ID-Spoofing informiert. Dabei nutzen Betrüger ein Computerprogramm, um bei einem Anruf eine beliebige Telefonnummer im Display des Angerufenen erscheinen zu lassen. Auf diese Weise täuschen sie z.B. einen Anruf der Polizei oder des Finanzamtes vor.
Die dreieinhalbstündige Veranstaltung kam bei den Teilnehmern derart gut an, dass diese sich direkt im Anschluss eine Folgeveranstaltung wünschten. Corinna Brambach und Marco Hein werden diese für das Frühjahr 2017 organisieren.
Weiter Informationen zum Schutz vor Kriminalität erhalten sie auf der Webseite http://www.polizei-beratung.de/ oder bei der Kreispolizeibehörde Gütersloh unter der Telefonnummer 05241 869-0.
Rückfragen bitte an:
Polizei Gütersloh
Pressestelle Polizei Gütersloh
Telefon: 05241 869 0
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