Gütersloh. Die Kreisjägerschaft Gütersloh sowie die Untere Jagdbehörde des Kreises raten wegen der bevorstehenden Zeitumstellung zu besonderer Vorsicht bei Wildwechsel. Am Sonntag, 31. März, werden die Uhren eine Stunde vorgestellt, die Sommerzeit beginnt. Durch die Zeitumstellung fällt die Dämmerungszeit mit dem morgendlichen Beginn des Berufsverkehrs zusammen, welches eine besondere Gefahrenlage schafft. Autofahrer, die Straßen an Wiesen und Wäldern benutzen, sollten sich besonders auf Wildtiere, die unerwartet und unvorhersehbar die Straßen kreuzen, einstellen. Hier ist eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, empfehlen Jäger und Kreis gemeinsam.
Grund für die erhöhte Aktivität von Wildtieren in der Dämmerungszeit ist die Suche nach Futter. Gerade nach einem kalten und langen Winter gieren Rehe nach frischem Grün und Mineralien. Dieses finden Sie unglücklicherweise an den Seitenstreifen von Straßen. Hier locken die Randbepflanzungen sowie das im Winter verteilte Streusalz die hungrigen Tiere an. Die Suche nach Futter birgt daher Gefahren für Mensch und Tier.
Deutschlandweit ereignet sich alle zweieinhalb Minuten ein Wildunfall. Im Jagdjahr 2017/2018 sind knapp 30 Prozent der Jahresstrecke Rehwild dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen. Im Jahr 2018 ereigneten sich im Kreis Gütersloh 1.130 Wildunfälle, im Jahr 2017 waren es 1.077.
Im Frühjahr/Sommer 2012 startete der Kreis Gütersloh das Projekt ‚Blaue Wildwarnreflektoren‘. Die Reflektoren werden an gefährdeten Stellen an Leitpfosten montiert und sollen durch Brechung des Scheinwerferlichtes Rehe davon abhalten, die Straße ungehindert zu überqueren. Das blaue gebrochene Licht nehmen diese Tiere als Mauer wahr und werden daher von dem Überqueren einer stark frequentierten Straße abgehalten. Die Wildwarnreflektoren werden an Gefahr geneigten Stellen zur Vermeidung von Wildunfällen angebracht. Diese Wirkung ist allerdings auf die Dunkelheit beschränkt. Darum weisen die Kreisjägerschaft Gütersloh und die Untere Jagdbehörde des Kreises vor allem auf die wichtigste Regel im Zusammenhang mit Wildunfällen hin: bei Sichtung der Verkehrszeichen ‚Wildwechsel‘ und den blauen Reflektoren am Straßenrand runter mit der Geschwindigkeit, um noch gefahrlos bremsen oder ausweichen zu können.