Gütersloh – #Harsewinkel (CK) – Am Donnerstagnachmittag (12.05., 16.00 Uhr) befuhr Ein 13-jähriges Mädchen aus Harsewinkel mit seinem Fahrrad den linken Radweg in Richtung Westfalendamm. Sie stieg am Fußgängerüberweg ab, sah nach links und bemerkte ein Auto, das sich näherte und langsamer wurde. Daraufhin schaute sie nach rechts. Der Pkw, der von rechts kam, hielt vor dem Überweg an. In der Annahme, dass das sich von links nähernde Auto ebenfalls angehalten hatte, fuhr das Kind mit dem Rad über den Fußgängerüberweg. Hier wurde sie jedoch von dem unbekannten Autofahrer angefahren und leicht verletzt; ihr Rad und ihr Schuh wurden beschädigt.
Der Autofahrer und eine weitere Zeugin halfen dem Mädchen dann an den Fahrbahnrand und kümmerten sich zunächst um es. Anschließend setzte der Autofahrer seinen Weg fort, nachdem er sich vergewissert hatte, dass es der 13-Jährigen gut geht. Das Kind fuhr dann mit dem Rad heim und bekam schon unterwegs starke Schmerzen.
Die Polizei bittet deshalb den etwa 20-25-jährigen Autofahrer mit kurzem, glattem, braunem Haar als auch die Zeugin, die dem Mädchen geholfen hat, sich zu melden, Telefon 05241 869-0.
Aus aktuellem Anlass informiert die Polizei:
Es kann oft ganz schnell gehen: Aus unterschiedlichsten Gründen kommt es zu leichteren Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt sind. So laufen manche Kinder unbedarft auf die Straße und werden dann leicht angefahren; manche fahren mit ihrem Fahrrad auf der “falschen” Straßenseite oder andere kommen mit Wake-Boards ins Straucheln und geraten dann vor ein fahrendes Auto.
In der Regel halten beteiligte Autofahrer an, kümmern sich um das gestürzte Kind und fragen es, ob es verletzt sei. In vielen Fällen und unter Schock verneinen die Kinder dann aber diese Frage.
Oft passiert es, dass die beteiligten Autofahrer ihre Fahrt dann fortsetzen, ohne die Polizei zur Unfallaufnahme hinzuzuziehen – in dem guten Glauben, dass ja glücklicherweise nichts passiert sei.
Allerdings stellt sich die Sachlage oft anders dar, als es auf den ersten Blick scheint:
Nach einem – wenn auch leichten – Verkehrsunfall sind die allermeisten Kinder schlicht überfordert, die Situation und ihren Gesundheitszustand richtig einzuschätzen. Viele sind sehr erschrocken, verwirrt und verängstigt. Ihre Eltern oder andere Vertrauenspersonen sind nicht bei ihnen, außerdem werden sie von fremden Menschen angesprochen. Zudem sind Kinder unter 14 Jahren keine Feststellungsberechtigten i.S.d. § 142 StGB (Unfallflucht)!
Erst in der Schule oder zu Hause, in der gewohnten und vertrauten Umgebung, stellen sich dann unfallbedingte Schmerzen ein oder werden Beschädigungen am Fahrrad o.ä. festgestellt, die in der akuten Unfallsituation nicht gesehen wurden.
Melden die Eltern der Kinder daraufhin im Nachhinein den Unfall bei der Polizei, könnte es für beteiligte Autofahrer problematisch werden: Für den PKW-Fahrer besteht der Verdacht des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und ein entsprechendes Strafverfahren wird eingeleitet.
In den meisten Fällen hatten die Unfall beteiligten Autofahrer gar nicht die Absicht, vom Unfallort zu flüchten – erfüllen durch ihr Verhalten aber den Tatbestand der Verkehrsunfallflucht.
Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist kein Kavaliersdelikt und kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden. Die Höhe der Strafe hängt u.a. von dem verursachten Schaden ab, die Strafzumessung liegt jedoch allein beim Gericht. Weiterhin muss mit dem Entzug der Fahrerlaubnis gerechnet werden!!
In Ihrem eigenen Interesse und dem des Kindes und seiner Eltern sollte zu Unfällen, bei denen Kinder beteiligt waren, immer die Polizei hinzu gezogen werden – auch wenn die Kinder beteuern, dass es ihnen gut geht und auf den ersten Blick kein Schaden entstanden ist.
Rückfragen bitte an:
Polizei Gütersloh
Pressestelle Polizei Gütersloh
Telefon: 05241 869 0
E-Mail: pressestelle.guetersloh@polizei.nrw.de