Mitte Juni 2020 waren sich die drei Partner einig und gingen in die Vertragsverhandlungen, nun ist der notarielle Vertrag geschlossen und die Tinte der drei Unterschriften trocken: Die Kurimmobilien des Landesverbandes Lippe wurden an die Stadt Horn-Bad Meinberg und an Dietmar Kluge vom Bad Meinberger Badehaus übertragen. Der Kurort kann nun mit neuen Akteuren in eine neue Zukunft starten.
Nachdem der Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg und die Verbandsversammlung des Landesverbandes Lippe bereits im Juni 2020 mit ihren Beschlüssen die Grundlage gelegt hatten, waren zahlreiche Details bis zum endgültigen Vertragsabschluss zu besprechen und zwischen den Partner zu regeln, damit der Kurbetrieb geordnet weitergehen kann. Herausgekommen ist ein 16-seitiges Vertragswerk, das die Kurimmobilien in neue Verantwortung legt: Der Historische Kurpark mit Kurgastzentrum, Ballhaus und Brunnentempel sowie der Seekurpark gehen an die Stadt und werden künftig von der städtischen GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH betreut, der Moorstich Stinkebrink liegt künftig
in der Verantwortung des Bad Meinberger Badehauses. „2012 hat der Landesverband Lippe beschlossen, die Kurimmobilien in Bad Meinberg zu veräußern, aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation. Nun, nach acht Jahren, ist der letzte Schritt des Ausstiegs des Landesverbandes Lippe aus der Tätigkeit im Kurbetrieb vollzogen“, resümiert Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. „Der Stadt und Dietmar Kluge bleibt der Landesverband Lippe aber selbstverständlich mit verschiedenen weiteren Aktivitäten wie z. B. der Mineralwassergewinnung verbunden.“
Die Stadt Horn-Bad Meinberg freut sich auf mehr Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten. „Insgesamt werden die Entwicklungsperspektiven für Bad Meinberg dadurch stabilisiert und ausgeweitet. Wir können die Zukunft des Kurortes und die Ausgestaltung der ambulanten Reha- und Kurangebote nun aus einer Hand und einem Guss planen und umsetzen“, sagt Bürgermeister Stefan Rother. „Wir freuen uns, dass dieser Schritt nach guten und konstruktiven Verhandlungen gelungen ist.“
Dietmar Kluge möchte die neue Chance nutzen: „Die Weiche ist nun gestellt. Wir werden voraussichtlich ab Oktober 2021 mit dem Schwefelmoor und der Kohlensäure wieder zwei natürliche Heilmittel durch die naturgesund am silvaticum GmbH im Rahmen ambulanter Reha-Maßnahmen abgeben und damit wesentlich dazu beitragen, dass das Heilbad hochprädikatisiert bleibt. Mit der Nutzung des einzigartigen Meinberger Schwefelmoors aktivieren wir ein neues ‚altes‘ Geschäftsfeld, um damit ganz Horn-Bad Meinberg insgesamt attraktiver für (Gesundheits-)Gäste und Einheimische zu machen.“ Auch das Bad Meinberger Badehaus als für den Kurort und das Heilbad wichtige Sport- und Freizeiteinrichtung werde so gestärkt.
Der Heilbadstatus werde zukünftig gesichert: „In Bad Meinberg werden künftig wieder zwei ortsgebundene Heilmittel des Bodens angeboten – zum einen das Moor durch das Bad Meinberger Badehaus und zum anderen das Mineralwasser, das der Landesverband Lippe in handelsüblichen Mengen kostenfrei für den Brunnentempel bzw. das Kurgastzentrum zur Verfügung stellt“, betont Düning-Gast.